EU-Kommission entscheidet über Machtübernahme bei Volkswagen

Wie die Behörde mitteilte, wird sie bis zum 18. Juni entscheiden, ob sie grünes Licht für die Kontrollübernahme der Stuttgarter bei VW gibt. Porsche hatte zuvor das Vorhaben in Brüssel angemeldet. Die EU-Wettbewerbshüter sind zuständig, wenn die Unternehmen bestimmte Umsatzschwellen überschreiten.


Keine Änderungen am Zeitplan
Porsche rechne damit, dass alle erforderlichen Genehmigungen für die Mehrheitsübernahme der Wolfsburger bis zum August oder September vorliegen werden, sagte ein Sprecher des Sportwagenbauers. Am Zeitplan, die Anteile an Europas grösstem Autokonzern von derzeit knapp 31 auf über 50 Prozent bis zum Herbst auszubauen, ändere sich nichts. Der Gang zu der europäische Kartellbehörde sei lediglich einer der ersten Schritte bei der Kontrollübernahme von VW gewesen. Insgesamt müssten mehr als 20 Behörden weltweit zustimmen.


Heftige Auseinandersetzungen um künftige Machtverteilung
In der Porsche Holding sollen künftig das operative Geschäft des Sportwagenbauers und nach dem geplanten Ausbau der VW-Anteile auf über 50 Prozent die Tochter Volkswagen geführt werden. Um die künftige Machtverteilung bei VW tobt jedoch seit Wochen eine heftige Auseinandersetzung. Der Sportwagenbauer hat gegen die Ablehnung des Antrags auf der VW-Hauptversammlung zur Änderung der Satzung bei Volkswagen Widerspruch eingelegt. Porsche wollte mit dem Antrag den starken Einfluss des Landes Niedersachsens bei VW beschränken und die Sperrminorität von 20 auf 25 Prozent erhöhen. Erwartet wird nun ein langes juristisches Tauziehen über das bisherige Vetorecht Niedersachsens bei wichtigen Entscheidungen.


Streit um Mitbestimmung in der Porsche Holding
Auch um die Mitbestimmung in der Porsche Holding tobt eine Auseinandersetzung zwischen dem VW-Betriebsrat und Porsche. Im April hatte Porsche vor Gericht einen Sieg errungen. VW- Betriebsratschef Bernd Osterloh scheiterte mit einem Antrag, die Mitbestimmungsvereinbarung der Porsche Holding zu kippen. Der VW- Betriebsrat kritisiert, dass die 12.000 Beschäftigten des Sportwagenbauers in wichtigen Fragen die gleichen Rechte haben wie die rund 360.000 VW-Mitarbeiter. (awp/mc/pg)

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