Ohne ein Gegensteuern werde die Abhängigkeit von Öl- und Gaseinfuhren in den kommenden zwei bis drei Jahrzehnten von derzeit 50 auf fast 70 Prozent zunehmen, erklärte die Brüsseler Behörde am Dienstag kurz vor dem Beschluss über ihre Strategie zur Energiepolitik. Um künftige Bedürfnisse zu befriedigen und veraltete Infrastrukturen zu ersetzen, müssten die Europäer bis zum Jahr 2026 rund 600 Milliarden Euro investieren.
Mehr Gemeinsamkeit in der Energiepolitik
Die europäischen Staats- und Regierungschefs hatten sich bei ihrem Gipfeltreffen in Hampton Court bei London im Oktober für mehr Gemeinsamkeit auf der Energiepolitik ausgesprochen. An Einzelheiten eines Strategiepapiers wurde bis zuletzt gefeilt. Neben den Fachleuten von Energiekommissar Andris Piebalgs wollten auch die Kommissionsdienste für Umwelt, Aussenpolitik und Industrie ein Wörtchen mitreden. Eine Entscheidung der EU-Kommissare war für diesen Mittwoch geplant.
Europäische Dimension
Die Mitgliedstaaten sind bisher für ihre Energiepolitik verantwortlich und sollen Brüssel zufolge auch weiterhin entsprechende Entscheidungen treffen. Angesichts der zunehmenden internationalen Verflechtungen habe die Energiepolitik aber auch eine europäische Dimension, meinen die Autoren des Papiers. Dafür solle es von 2007 an jedes Jahr einen europäischen Strategiebericht geben. (awp/mc/pg)