EU-Mittag: Etwas fester – Gewinne schmelzen ab – US-Neubauverkäufe

Der Markt halte sich für manche Teilnehmer wohl überraschend gut, weshalb diese ihre geringe Positionierung korrigieren müssten. Im Hintergrund belaste jedoch weiter die US-Finanz- und Hypothekenkrise, was ein neuerliches Durchstarten verhindere. Am Nachmittag werden daher insbesondere die Daten der Verkäufe neuer Häuser im August kritisch begutachtet werden. Erwartet wird ein weiterer Rückgang.


Der europäische Leitindex EuroSTOXX 50 gewann 0,66 Prozent auf 4.393,07 Punkte. Der auch Schweizer und britische Werte umfassende STOXX 50 rückte um 0,72 Prozent auf 3.824,91 Zähler vor. Der Euronext 100 legte um 0,76 Prozent auf 1.017,06 Punkte vor. In Paris ging es für den CAC 40 um 0,78 Prozent auf 5.735,24 Zähler nach oben. Der FTSE 100 stieg um 0,90 Prozent auf 6.491,00 Punkte.


In London standen Northern Rock mit neuen Nachrichten weiter im Fokus und legten um 9,29 Prozent auf 198,90 Pence zu. Dem «Daily Telegraph» zufolge hat die angeschlagene Hypothekenbank ihre Bücher für US-Hedge-Fonds zur Einsicht offengelegt. Am Markt wird davon ausgegangen, dass die Gesellschaft JC Flowers der einzige Bieter ist, der Northern Rock in seiner jetzigen Form erhalten würde. Andere Bieter, darunter die Investmentgesellschaft Cerberus, dürften die Hypothekenbank dagegen wahrscheinlich aufspalten. HBOS legten um 4,64 Prozent auf 913,50 Pence zu. Goldman Sachs sehe in einem Kommentar HBOS von der Nothern Rock-Krise profitieren, sagten Marktteilnehmer.


Die Royal Bank of Scotland (RBS) und ABN Amro Holding fanden ebenfalls Beachtung. RBS hat einem Pressebericht zufolge im Bieterkampf um den niederländischen Konkurrenten einen Teil des Kaufpreises am Kapitalmarkt finanziert. Durch die Ausgabe von Vorzugaktien habe das Institut sechs Milliarden Euro eingenommen, schreibt die «Financial Times» (Donnerstagausgabe). Die Nachfrage nach den Papieren sei sehr hoch gewesen. RBS-Papiere legten im freundlichen Umfeld 2,90 Prozent auf 5316,50 Pence zu, ABN wurden um 0,03 Prozent höher bei 36,94 Euro gehandelt.


British Airways kletterten um 3,66 Prozent auf 382,50 Pence an. Die Fluggesellschaft modernisiert ihre Flugzeugflotte und hat zwölf Airbus A380-sowie 24 Boeing 787-Flugzeuge bestellt. Zusätzlich gebe es die Option auf sieben weitere Flieger der EADS-Tochter und 18 Boeing-Maschinen des gleichen Typs, teilte die Fluggesellschaft am Donnerstag mit. Merrill Lynch reagierte positiv mit einer Bestätigung der «Buy»-Empfehlung beim Kursziel 600 Pence. Rolls-Royce , die die Motoren liefern werden, verteuerten sich um 1,54 Prozent auf 529 Pence.


Lloyds TSB Group stiegen nach Zahlen um 1,87 Prozent auf 546 Pence. Der Vorsteuergewinn der britischen Bank stieg im ersten Halbjahr um 33 Prozent.


An der Spitze des festeren EuroSTOXX stiegen Saint Gobain um 4,55 Prozent auf 72,63 Euro. Die Investmentfirma Wendel ist mit sechs Prozent bei dem französischen Baustoffhersteller eingestiegen. Das entspreche fünf Prozent der Stimmrechte, teilte Wendel am Mittwochabend mit. Dagegen rutschten Danone mit minus 1,79 Prozent auf 55,91 Euro an das Indexende. Zur Begründungen wurden gesenkte Kursziele der UBS und Societe Generale angeführt.


In Amsterdam richteten sich die Blicke auf DSM – die Papiere des Chemiekonzerns sprangen mit plus 4,85 Prozent auf 38,49 Euro an die Spitze des AEX . DSM hat seine Prognose für den operativen Gewinn im laufenden Jahr sowie die mittelfristige Wachstumserwartung erhöht. Zudem kündigte das Unternehmen den weiteren Rückkauf von eigenen Aktien sowie eine höhere Dividende an. (awp/mc/gh)

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