EU-Mittag: Etwas fester – Vorgaben, Übernahmen und Zahlen stützen
Der EuroSTOXX 50 stieg um 0,78 Prozent auf 4.351,16 Zähler. Der auch Schweizer und britische Werte umfassende STOXX 50 gewann 0,85 Prozent auf 3.844,16 Punkte. Der Euronext 100 legte um 0,73 Prozent auf 1.024,75 Zähler zu. In Paris ging es für den CAC 40 um 0,59 Prozent auf 5.823,39 Punkte hoch. Der Londoner FTSE 100 gewann 0,51 Prozent auf 6.495,40 Zähler.
Von einem möglichen Bieterstreit und starkten Zahlen angetrieben legte die Aktie von ABN Amro und mit ihr die gesamte Bankenbranche zu. Die vor der Übernahme stehende niederländische Bank hat im ersten Quartal Gewinn und Ertrag deutlich gesteigert und sieht sich auf einem guten Weg, die bisherigen Jahresziele für den Gewinn je Aktie zu übertreffen. Die Bekanntgabe der Zahlen hat das Kreditinstitut im Zusammenhang mit den sich häufenden Übernahmespekulationen vorgezogen. Pressemeldungen zufolge könnte bis Mittwoch ein offizielles Übernahmeangebot von der Barclays-Bank für die Niederländer vorliegen. ABN Amro legten an der Spitze des EuroSTOXX 50 um 6,21 Prozent auf 35,74 Euro zu. Für Barclays ging es um 1,08 Prozent auf 751,50 Pence hoch – sie profitierte von Spekulationen, die Bank könnte selbst zum Übernahmeziel werden, falls die Übernahme von ABN Amro scheitern würde.
Weitere Interessenten wie die britische Royal Bank of Scotland , die spanische Banco Santander Central Hispano (BSCH) und die belgische Fortis sollen ebenfalls bereit stehen und eine gemeinsame Übernahme von ABN Amro prüfen. Für die Fortis-Aktie ging es als Schlusslicht im EuroSTOXX 50 um 1,01 Prozent auf 34,45 Euro nach unten. Zwar dürfte das Kerngeschäft des belgisch-niederl ändischen Finanzkonzerns von einer Übernahme profitieren, doch könnten die strategischen Vorteile von einem zu hohen Preis und Schwierigkeiten bei einer Aufteilung von ABN Amro zunichte gemacht werden, sagten Analysten. BSCH gewannen 0,51 Prozent auf 13,87 Euro. Royal Bank of Scotland legten an der Spitze des FTSE 100 um 3,02 Prozent auf 2.084,00 Pence zu.
Philips gewannen nach der Bilanzvorlage 4,40 Prozent auf 30,64 Euro. Der Elektronikkonzern hat im ersten Quartal dank eines Sondereffekts wie erwartet deutlich mehr verdient und mit seinem Nettogewinn die Markterwartungen übertroffen. Der Umsatz ging jedoch von 6,155 Milliarden Euro auf 5,991 Milliarden Euro zurück und damit etwas mehr als von Analysten erwartet.
In Mailand stiegen Alitalia um 2,08 Prozent auf 1,03 Euro. Um 17 Uhr läuft die Frist zur Abgabe nicht-verbindlicher Angebote zur Übernahme der staatlichen Kontrollmehrheit und von Geschäftsplänen ab.
Das Papier von Intesa SanPaolo stieg nach der Vorstellung eines Geschäftsplans für 2007 bis 2009 am Samstag zuletzt um 1,97 Prozent auf 6,00 Euro. Dieser sehe bis 2010 die Ausschüttung von mindestens 18 Milliarden Euro vor und bestätige für 2009 den angestrebten Nettogewinn von 7 Milliarden Euro, sagten Händler.
In London fielen Imperial Tobacco um 1,15 Prozent auf 2.236,00 Pence. Der Tabakkonzern erwägt laut einem spanischen Pressebericht, der sich auf Kreise beruft, ein drittes Angebot für seinen spanisch-französischen Wettbewerber Altadis . Dessen Aktie gewann 0,50 Prozent auf 48,52 Euro. (awp/mc/gh)