EU-Mittag: Freundlich – Positive Vorgaben – Übernahmegerüchte
Der EuroSTOXX 50 legte um 0,06 Prozent auf 4.429,95 Zähler zu. Der STOXX 50 , der auch Schweizer und britische Werte umfasst, stieg um 0,16 Prozent auf 3.895,21 Punkte. Für den Euronext 100 ging es um 0,17 Prozent auf 1.048,18 Zähler nach oben. In Paris gewann der CAC 40 0,29 Prozent auf 6.021,53 Punkte. Der Londoner FTSE 100 kletterte um 0,69 Prozent auf 6.582,70 Zähler.
In London schossen Reuters Group um 28,03 Prozent auf 630,25 Pence in die Höhe. Die Nachrichten- und Finanzmarktdaten-Agentur hat von einer nicht genannten Adresse eine Übernahmeanfrage erhalten. In Londoner Börsenkreisen kursieren Gerüchte, wonach Thomson Financial an den Briten interessiert sein soll und rund 600 Pence je Aktien bieten will. Aktien der EMI Group kletterten um 9,12 Prozent auf 248,25 Pence. Der britische Musikkonzern hat eine Reihe von Interessensbekundungen potenzieller Käufer erhalten. EMI zufolge gab es mehrere Hinw eise von Interessenten an einer Übernahme.
Hanson verteuerten sich um 5,46 Prozent auf 1.081 Pence. Goldman Sachs hat die Aktien des britischen Baustoffkonzerns von «Sell» auf «Neutral» hochgestuft. Die Analysten verwiesen darauf, dass HeidelbergCement derzeit ein Kaufgebot für Hanson prüft. Auch Rohstoffunternehmen standen im Fokus der Anleger. Gerüchten zufolge planen Private Equity-Investoren ein Gebot für BHP Billiton . Aktien des britisch-australischen Rohstoffkonzerns stiegen um 2,49 Prozent auf 1.194 Pence. Rio Tinto verteuerten sich um 3,45 Prozent auf 3.272 Pence, Anglo American kletterten um 2,38 Prozent auf 2.837 Pence.
First Choice Holidays verteuerten sich um 3,88 Prozent auf 321,50 Pence. Die Reiseveranstalter TUI und First Choice wollen für die erforderliche Genehmigung ihrer geplanten Fusion durch die EU-Kommission möglicherweise einen Teil ihres Irland-Geschäfts verkaufen. Sie sagten der EU zu, eine entsprechende Massnahme zu prüfen.
Barclays -Titel hingegen fielen um 0,60 Prozent auf 740 Pence. Die britische Bank will trotz gerichtlicher Hürden an der geplanten Übernahme der niederländischen Bank ABN Amro festhalten. Zuvor hatte ein Gericht in Amsterdam ABN Amro den vereinbarten Verkauf ihrer Tochtergesellschaft LaSalle an die Bank of America bis auf weiteres untersagt. Dieser ist aber eine zentrale Voraussetzung für Barclays, um das niederländisc he Institut zu übernehmen.
BG Group gaben um 0,66 Prozent auf 750 Pence nach. Der britische Öl- und Gaskonzern hat zwar im ersten Quartal mehr verdient als vom Markt erwartet. Das operative Ergebnis ermässigte sich um 14 Prozent auf 823 Millionen Pfund und lag damit über der durchschnittlichen Prognose von 796 Millionen Pfund. Händlern zufolge seien die positiven Nachrichten aber bereits in den Kurs eingepreist.
An anderen europäischen Handelsplätzen stiegen Aktien von Enel um 0,79 Prozent auf 8,37 Euro, Acciona gewannen 0,68 Prozent auf 163,40 Euro. Das italienische Energieunternehmen und der spanische Baukonzern haben bei der spanischen Aufsichtsbehörde CNE offiziell die Übernahme des Stromversorgers Endesa beantragt. Laut dem Antrag wolle Enel 74,99 Prozent und Acciona 25,01 Prozent an Endesa erwerben. Die beiden Unternehmen haben 41,30 Euro je Endesa-Aktie geboten. Endesa-Aktien fielen nach Zahlen um 0,07 Prozent auf 40,30 Euro. Der grösste spanische Stromversorger Endesa hat zwar im ersten Quartal ohne den Einfluss von Sondereffekten mehr verdient als vor einem Jahr. Inklusive der Erlöse aus Verkäufen im Vorjahr ist der Überschuss jedoch um knapp 40 Prozent auf 633 Millionen Euro gesunken.
Telenor -Aktien stiegen um 3,26 Prozent auf 118,75 Norwegische Kronen. Das EBITDA des Mobilfunkunternehmens betrug im ersten Quartal 7,1 Milliarden Norwegische Kronen gegenüber 7, 81 Milliarden Norwegische Kronen im Vorjahr. Die EBITDA-Marge sank ebenfalls von 36,7 auf 31,6 Prozent. In Paris ging es für Titel von Pernod Ricard um 1,58 Prozent auf 160,25 Euro nach oben. Der französische Spirituosenhersteller hat im dritten Quartal des Geschäftsjahres 2006/2007 (per 30. Juni) mehr umgesetzt als im Vergleichszeitraum. Der Umsatz ist um 6,8 Prozent auf 1,391 Milliarden Euro gestiegen
EADS-Papiere stiegen um 0,48 Prozent auf 23,26 Euro. Der Flugzeugbauer Airbus hat in der Auseinandersetzung mit seinen Mitarbeitern in Frankreich eine Sonderprämie von 500 Euro sowie eine Gehaltserhöhung von 2,5 Prozent angeboten. Darüber hinaus kann sich der Airbus-Chef Louis Gallois einem Bericht des Handelsblatts vom Freitag zufolge berechtigte Hoffnungen machen, schon bald den geplanten Verkauf von drei Airbus-Werken abzuschliessen. Wie die EADS-Tochter bestätigte, haben zehn potenzielle Käufer ihr Interesse signalisiert. Darunter sind auch Finanzinvestoren.
TOTAL -Aktien fielen um 0,83 Prozent auf 55,20 Euro. Der französische Ölkonzern hat im ersten Quartal bei geringerem Umsatz weniger verdient als ein Jahr zuvor. In den Monaten Januar bis März ist der bereinigte Überschuss gegenüber dem Vorjahr um elf Prozent auf 2,992 Milliarden Euro gesunken.(awp/mc/ab)