EU-Mittag: Gut behauptet – Bang & Olufsen stürzen ab

Der europäische Leitindex EuroSTOXX 50 stieg um 0,33 Prozent auf 3.611,61 Punkte. Für den STOXX 50, der auch Schweizer und britische Werte umfasst, ging es um 0,39 Prozent auf 3.067,58 Zähler hoch. Der Londoner FTSE 100 verzeichnete Aufschläge von 0,32 Prozent auf 5.710,60 Punkte. Am Nachmittag könnten US-Konjunkturdaten neue Impulse geben. Insbesondere das März -Verbrauchervertrauen der Uni Michigan sollte im Auge behalten werden.


Nach einer deutlichen Ausblickssenkung stürzten Bang & Olufsen an der Kopenhagener Börse um 18,73 Prozent auf 249,50 dänische Kronen ab. Als Grund für seine niedrigeren Erwartungen nannte der Unterhaltungselektronik-Hersteller «schwierige Marktbedingungen». Nun geht das Unternehmen von einem Vorsteuergewinn zwischen 200 und 250 Millionen Kronen aus, nachdem es bisher mit 360 bis 400 Millionen Kronen gerechnet hatte.


In London schossen indes Shire Pharmaceuticals von Übernahmegerüchten beflügelt 6,79 Prozent auf 1.007,00 Pence hoch. Händler verwiesen auf vage Spekulationen, denen zufolge der US-Pharmakonzern Pfizer Interesse an seinem britischen Konkurrenten habe. Am Markt werde ein Preis von 1.300 Pence je Shire-Aktie herumgereicht, ergänzte ein Londoner Händler.


Prudential stiegen nach anfangs höheren Gewinnen zuletzt noch um 0,23 Prozent auf 655,50 Pence. Der britische Versicherer hat seinen operativen Gewinn im abgelaufenen Jahr stärker als erwartet gesteigert und eine höhere Dividende angekündigt. Für 2008 seien die Aussichten positiv, sagte Vorstandschef Mark Tucker.


Dagegen ging es für WM Morrison (Wm.) Supermarkets um 3,45 Prozent auf 779,75 Pence nach unten. Ken Morrison, der die Supermarktkette seit 55 Jahren führt, hat am Donnerstag bei der Bilanzvorlage deutliche Hinweise darauf gegeben, dass er einen Teil seiner Beteiligung an dem Unternehmen verkaufen könnte. Morrison hält zusammen mit Familienmitgliedern 16 Prozent der Aktien. Goldman Sachs senkte die Einstufung für die Aktie im Rahmen einer Sektor-Neubewertung von «Buy» auf «Neutral». Das Lebensmittelgeschäft könnte noch mehr unter Druck geraten und die Aktie belasten, hiess es zur Begründung. Die Aktie von Konkurrent Tesco , die von «Neutral» auf «Sell» abgestuft wurde, fiel um 2,03 Prozent auf 385,75 Pence.


Stahlwerte profitierten von einer weiteren Konsolidierung in Teilen der Branche. ArcelorMittal gewannen 2,11 Prozent auf 50,84 Euro. Vallourec legten als Spitzenreiter im CAC 40 um 4,62 Prozent auf 154,34 Euro zu. Die Kurse der europäischen Stahltitel würden dadurch hochgetrieben, dass der schwedische Stahlproduzent SSAB das Röhrengeschäft von der nordamerikanischen Tochter IPSCO für einen «stolzen Preis» an den russischen Stahlkonzern Evraz verkauft habe, sagte Analyst Hermann Reith von der BHF-Bank. SSAB hatte IPSCO im vergangenen Jahr übernommen.


An der Züricher Börse verloren Swatch Group 4,36 Prozent auf 290,75 Schweizer Franken und übernahmen damit die rote Laterne im Swiss-Market-Index (SMI) . Zwar hat der weltgrösste Uhrenkonzern 2007 wie erwartet einen Rekordgewinn eingefahren und will 2008 noch profitabler werden. Doch das Unternehmen sprach auch davon, dass die Schwäche von US-Dollar und Yen gegenüber dem Franken ebenso wie die steigenden Preise für Gold, Diamanten und Rohstoffe «neue Herausforderungen» brächten. Die meisten Analysten bewerteten indes das ausgewiesene Ergebnis als gut, teilweise sogar als exzellent. (awp/mc/gh)

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