EU-Mittag: Knapp behauptet – Business Objects springen an

Die Konjunkturagenda bleibe bis zur Veröffentlichung des Protokolls der jüngsten US-Notenbanksitzung am Dienstagabend ebenfalls übersichtlich.


Der europäische Leitindex EuroSTOXX 50 gab bis zum Mittag um 0,22 Prozent auf 4.445,39 Zähler nach. Der auch Schweizer und britische Werte umfassende STOXX 50 sank um 0,26 Prozent auf 3.893,68 Punkte. Der Euronext 100 rückte dagegen um 0,15 Prozent auf 1.036,48 Zähler vor. In Paris verlor der CAC 40 0,05 Prozent auf 5.840,40 Punkte, der Londoner Leitindex FTSE 100 gab um 0,15 Prozent auf 6.585,60 Zähler nach.


Im Zuge seiner Wachstumsoffensive übernimmt Europas grösster Softwarehersteller SAP den französischen Anbieter Business Objects für 4,8 Milliarden Euro. SAP bietet 42 Euro je Aktie für die auf Finanzinformations-Software spezialisierte Firma. Business Objects musste seinerseits bekannt geben, dass die Umsatz- und Gewinnziele für das jüngst abgeschlossene dritte Quartal verfehlt werden. SAP rutschten mit minus 5,09 Prozent auf 39,51 Euro an das Ende des EuroSTOXX 50. Papiere von Business Objects sprangen nach anfänglicher Handelsaussetzung um 17,20 Prozent auf 41,02 Euro an. SAP zahle vor allem mit Blick auf die Gewinnwarnung eine hohe Prämie, sagten Analysten.


Neben Business Objects standen in Paris Aktien von THOMSON mit einem positiven Analystenkommentar im Blick und gewannen an der Spitze des Leitindex 6,01 Prozent auf 11,46 Euro. Cheuvreux hat seine Einstufung auf «Outperform» angehoben und ein Kursziel von 12,50 Euro genannt. ArcelorMittal gaben um 0,27 Prozent auf 55,05 Euro nach. Der weltgrösste Stahlkonzern sieht die Synergien aus der Fusion der beiden Stahlkocher Arcelor und Mittal schneller erreicht als erwartet. Der Konzern will in diesem Jahr zudem insgesamt rund zwei Milliarden Dollar in Europa investieren.


Endesa rutschten um 3,09 Prozent auf 38,58 Euro ab. Nach der Übernahme durch Enel und Acciona verliert der Versorger seinen Platz im EuroSTOXX 50 an Volkswagen .


In Amsterdam stiegen Akzo Nobel um 1,60 Prozent auf 60,91 Euro. Der Chemiekonzern kündigte für 2007 eine Erhöhung der Dividende von 0,30 auf 0,40 Euro je Aktie an. Zudem werden laut Unternehmen 2008 und 2009 Aktien in einem Gesamtvolumen von zwei Milliarden Euro zurückgekauft. Im Anschluss will Akzo 1 Milliarde Euro ausschütten.


Northern Rock gewannen nach weiter angeheizten Übernahmespekulationen an der «Footsie»-Spitze 9,53 Prozent auf 173,60 Pence. So berichtete das «Wall Street Journal» in seiner aktuellen Ausgabe über ein Kaufinteresse der Investmentgesellschaften Apollo Mangement und Blackstone für die angeschlagene Hypothekenbank. Darüber hinaus plant die Citigroup laut «Sunday Times», Northern Rock mit einer Finanzspritze von 10 Milliarden Pfund zur Seite zu stehen. Dieser Schritt sei ein deutliches Zeichen, dass die Verfassung der Bank besser sei als angenommen, hiess es. Standard Chartered verteuerten sich nach Aufnahme in die Merrill Lynch «Europe-1 List» um 1,48 Prozent auf 1.641 Pence. Am Indexende verloren Kazakhmys 4,20 Prozent auf 1.529 Pence.


Mit Sainsbury als Ziel steht dem «Independent on Sunday» zufolge auch in London eine Milliardenübernahme kurz vor dem Abschluss. Die Supermarktkette werde für 10,6 Milliarden Pfund an die Unternehmensgruppe Delta Two aus Katar verkauft, hiess es. Das Management von Sainsbury werde den Aktionären die Annahme der Offerte noch in dieser Woche empfehlen. Die Papiere rückten um 0,17 Prozent auf 584,00 Pence vor.


Givaudan gaben in Zürich um 0,44 Prozent auf 1.141 Schweizer Franken nach. In den ersten neun Monaten steigerte der Riechstoffhersteller seinen Umsatz um 41,1 Prozent auf 3,105 Milliarden Franken und lag damit im unteren Drittel der Prognosespanne. (awp/mc/gh)

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