Für die nächste Zeit gebe sich ein zweigeteiltes Bild, sagte ein Marktstratege von Barclays Global. Auf der einen Seite stünden die Sorgen über zur Kreditvergabe, steigende Ölpreise, die Bedrohung einer Inflation und steigende Zinsen. Auf der anderen Seite überträfen die Ergebnisse von vielen Unternehmen die Markterwartungen.
Der europäische Leitindex EuroSTOXX 50 stieg um 1,41 Prozent auf 4.299,04 Zähler. Der STOXX 50 , der auch Schweizer und britische Werte umfasst, gewann 1,68 Prozent auf 3.772,93 Punkte. Der Euronext 100 kletterte 1,23 Prozent auf 1.013,78 Zähler. In Paris stieg der CAC 40 1,31 Prozent auf 5.720,07 Punkte. Für den FTSE 100 ging es um 1,64 Prozent auf 6.307,70 Punkte nach oben.
Renault legten nach einem positiven Analystenkommentar 3,94 Prozent auf 106,33 Euro zu und lagen damit unter den stärksten Werten im Dow Jones EuroSTOXX. Analysten von Goldman Sachs hatten den Titel mit einem Kursziel von 150 Euro bestätigt. Die jüngste Kursschwäche sei eine Kaufgelegenheit, hiess es in der Studie.
Der französische Versorger Suez hat seinen Umsatz im ersten Halbjahr deutlich erhöht. Wachstumstreiber war vor allem der Umweltbereich. Die WestLB hob die Aktien von «Redcue» auf «Hold». Die Aktie gewann 1,68 Prozent auf 38,75 Euro.
Papiere von Alcatel-Lucent verloren indes 8,13 Prozent auf 8,81 Euro Der Telekomausrüster ist im abgelaufenen Quartal in die Verlustzone gerutscht. Auch Danone-Aktien gaben 3,22 Prozent auf 52,64 Euro ab. Der französische Lebensmittelhersteller hat im ersten Halbjahr 2007 einen Rückgang beim Überschuss hinnehmen müssen, behält aber seine Jahresprognose für Umsatz und Gewinn bei. Unilever verloren 1,17 Prozent auf 21,87 Euro, nachdem Credit Suisse die Aktie von «Neutral» auf «Underperform» gesenkt hatte.
In London gewannen Minenwerte. Händler machten höhere Kupferpreise und eine positive Stimmung am Markt dafür verantwortlich. Vedanta stiegen 4,53 Prozent auf 1.778 Pence, Kazakhmys gewannen 3,69 Prozent auf 1.294 Pence. Lonmin legten 3,62 Prozent auf 3.465 Pence zu und BHP Billiton gewannen 2,57 Prozent auf 1.439 Pence.
Aktien von Ryanair sprangen nach Zahlen um 10,32 Prozent auf 5,24 Euro hoch. Die Billigfluggesellschaft hat ihren Gewinn im ersten Geschäftsquartal um 20 Prozent auf 138,9 Millionen Euro gesteigert. Ryanair hob ausserdem seine Prognose für das Gesamtjahr an und geht nun davon aus, dass der Nettogewinn um zehn Prozent wachsen wird.
Die Papiere von Lloyds TSB Group legten 4,21 Prozent auf 556,50 Pence zu. Die britische Bank verkauft den Lebensversicherer Abbey Life für 977 Millionen britische Pfund (rund 1,45 Mrd Euro) an die Deutsche Bank. Ausserdem hat die fünftgrösste britische Bank im ersten Halbjahr 15 Prozent mehr verdient als im Vorjahr und will zum ersten Mal seit fünf Jahren die Zwischendividende erhöhen.
In Belgien brachen die Aktien von Agfa-Gevaert ein. Sie verloren 12,30 Prozent auf 15,61 Euro. Die Zahlen für das zweite Quartal hätten weit unter den Erwartungen gelegen, sagten Analysten von Rabo Securities. Ausserdem sei die Spaltung des Unternehmens vom Ende des Jahres auf Sommer 2008 verschoben worden. (awp/mc/gh)