EU-Mittag: Kursverluste – Unternehmenszahlen und warten auf US-Daten
Der europäische Leitindex EuroSTOXX 50 fiel um 1,11 Prozent auf 3.577,62 Punkte. Der STOXX 50 , der auch Schweizer und britische Werte umfasst, verlor 1,24 Prozent auf 3.052,18 Zähler. Der Londoner FTSE 100 notierte 1,09 Prozent tiefer auf 5.703,30 Zählern.
In den USA hatten neue Hiobsbotschaften aus dem Hypothekensektor die Indizes auf Talfahrt geschickt. Der Dow Jones (DJIA) fiel um 1,75 Prozent. In Asien verlor der Nikkei-225 mehr als drei Prozent. Zudem belastete der Euro mit einem neuerlichen Rekordhoch zum US-Dollar. Gespannt warten die Investoren auf den am Nachmittag erwarteten US-Arbeitsmarktbericht. Dabei dürften die Zahlen das Bild einer sich weiter abschwächenden US-Wirtschaft zeichnen, hiess es bei der HSH Nordbank.
Bis zum Mittag standen teils drastische Kursverluste einzelner Titel nach Vorlage von Unternehmensbilanzen im Fokus. In Paris brachen die Aktien von Veolia Environnement um 6,15 Prozent auf 51,58 Euro ein und waren mit Abstand der schwächste Wert im CAC-40-Index . Der französische Versorger hat im vergangenen Jahr trotz deutlicher Zuwächse etwas weniger verdient als erwartet. Vor allem der operative Gewinn und der Anstieg des Überschusses seien enttäuschend ausgefallen, sagten Händler. Ausserdem habe das Unternehmen das mittelfristige Umsatzziel auf acht bis 10 Prozent gesenkt, nachdem zuvor ein Wachstum von mindestens 10 Prozent in Aussicht gestellt worden war.
In Mailand brachen die Aktien von Telecom Italia ebenfalls ein und verloren zuletzt 6,29 Prozent auf 1,48 Euro. Der Telekomkonzern verbuchte 2007 wie erwartet einen Gewinnrückgang und kürzte die Dividende auf fast die Hälfte. Unter dem Strich sank der Gewinn um 18,8 Prozent auf 2,45 Milliarden Euro. Für die kommenden Jahre rechnet der Telekomkonzern mit einem moderaten Umsatzzuwachs.
Dagegen stiegen Fortis nach Vorlage von Zahlen und anfänglichen Kursverlusten bis zum Mittag mit plus 2,52 Prozent auf 14,66 Euro und damit an die Spitze des Amsterdam-Exchanges-Index (AEX) . Der belgisch-niederländische Bank- und Versicherungskonzern verdiente 2007 wegen einer Milliardenabschreibung infolge der Finanzmarktkrise deutlich weniger. Trotz des Gewinnrückgangs zahlt Fortis für das vergangene Jahr eine praktisch unveränderte Dividende von insgesamt 1,176 Euro je Aktie. Im laufenden Jahr steht vor allem die Stärkung der Kapitalbasis im Fokus. Dies soll auch durch weitere Teilverkäufe von nicht zum Kerngeschäft gehörenden Bereichen geschehen.
In London verloren British Airways nach einem negativen Analystenkommentar 0,92 Prozent auf 242,75 Pence. Die Experten von Panmure Gordon senkten ihre Einstufung von «Buy» auf «Hold» und bezifferten das Kursziel auf 265 Pence. EasyJet fielen nach Vorlage der Verkehrszahlen von Februar um 1,53 Prozent auf 403,50 Pence. In London belasteten vor allem die Verluste der Minenwerte. Rio Tinto verloren 3,17 Prozent auf 5.623 Pence. Vedanta fielen um 5,79 Prozent auf 2.230 Pence und waren damit der schwächste Wert im FTSE. BHP Billiton verloren 4,17 Prozent auf 1.610 Pence. Antofagasta sanken um 3,92 Prozent auf 797,5 Pence.
In der Schweiz wurden Papiere der Roche Holding ex-Dividende gehandelt. Zu den grössten SMI-Verlierern gehörten zudem die Aktien von Swiss Life Holding , die mehr als drei Prozent verloren. (awp/mc/th)