EU-Mittag: Leichter – Grosser Verfall – Übernahmespekulationen

Leicht negative Vorgaben der Börsen in Asien und auch von der Wall Street drückten unterdessen etwas auf die Stimmung. Für Fantasie sorgten unterdessen anhaltende Spekulationen um Übernahmepläne.


Der EuroSTOXX 50 verlor am Mittag 0,47 Prozent auf 3.966,74 Zähler. Im Verlauf schwankte der europäische Leitindex zwischen 3.961 und 3.981 Punkten. Der STOXX 50 , der auch Schweizer und britische Werte umfasst, gab 0,35 Prozent auf 3.558,28 Zähler ab. Der Euronext 100 fiel um 0,32 Prozent auf 942,36 Punkte. In Paris präsentierte sich der CAC 40 mit minus 0,51 Prozent auf 5.362,43 Zähler auch schwächer. Der Londoner Leitindex FTSE 100 verlor 0,29 Prozent auf 6.115,20 Punkte.


Übernahmespekulationen standen laut Händlern weiter im Fokus der Investoren. Unilever bauten an der EuroSTOXX-Spitze ihre Vortagesgewinne im Kielwass er positiver Analystenkommentare um 3,44 Prozent auf 21,63 Euro aus. Der Lebensmittelhersteller könnte ins Visier von Finanzinvestoren geraten, so wird laut Händlern am Markt spekuliert. Alcatel-Lucent gaben dagegen als einer der grössten Verlierer in dem europäischen Leitindex 1,55 Prozent auf 8,87 Euro ab. Am Vortag haben Mitarbeiter aus ganz Europa in Paris gegen den Restrukturierungsplan des französisch-amerikanischen Telekommunikationsausrüsters demonstriert.


Aktien von Imperial Tobacco gewannen in London weitere 2,07 Prozent auf 2.268,00 Pence. Händler verwiesen auf Spekulationen, dass die Briten nach ihrem Gebot für den französisch-spanischen Tabakhersteller Altadis selbst zum Übernahmeziel werden könnten. Hier könnte ein entsprechendes Gegengebot kommen und möglicherweise kämen auch Finanzinvestoren wie KKR ins Spiel. Zudem äusserten sich die Analysten von Dresdner Kleinwort zuversichtlich, dass die Ertragseffekte einer erfolgreichen Übernahme von Altadis den gebotenen Preis von 45 Euro je Aktie übertreffen könnten.


Aktien von First Choice legten 2,21 Prozent auf 277,00 Pence zu. Händler verwiesen auf Spekulationen um eine mögliche Beteiligung des Schweizer Milliardärs Sergio Mantegazza. Laut «Financial Times» kursieren Gerüchte, dass First Choice sein Reisegeschäft an Mantegazza verkaufen könnte. Der Schweizer betreibt die Tourismusanbieter Globus und Cosmos. Zudem könnte das Fluggeschäft mit Monarch zusammengelegt werden. Zuvor waren Hoffnungen auf einen Verkauf des Reisesparte an MyTravel Group oder Thomas Cook durch das Zusammengehen dieser beiden Gesellschaften im Dezember zerstreut worden.


Arcelor Mittal fielen um 1,04 Prozent auf 37,88 Euro. Presseberichten zufolge erwägt der Luxemburger Stahlkonzern eine Übernahme von POSCO . Der führende südkoreanische Stahlkonzern befinde sich jedoch nicht in Gesprächen mit Arcelor Mittal, hiess es am Morgen. «POSCO wird sich bemühen, die Anteile freundlich gesinnter Aktionäre zu erhöhen, um das Management zu stärken», sagte ein Sprecher der Nachrichtenagentur Agence France-Presse. Damit solle einem feindlichen Übernahmeangebot entgegen gewirkt werden. Gleichzeitig berichtet die «Financial Times Deutschland» unter Berufung auf Konzernkreise, dass Arcelor Mittal an Saar Ferngas interessiert ist.


Einige Analystenkommentare sorgten zudem bei Werten für Kursbewegungen. THOMSON-Titel legten als ein Favorit in Europa 4,17 Prozent auf 14,25 Euro zu. Merrill Lynch hat die Aktien des französischen Elektronikherstellers von «Neutral» auf «Buy» hochgestuft. HMV-Aktien sackten dagegen um 3,18 Prozent auf 121,75 Pence. Händler verwiesen auf einen negativen Analystenkommentar. Morgan Stanley stufte das Papier des britischen Musik- und Buchhändlers von «Equalweight» auf «Underweight» ab. (awp/mc/ab)

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