Der europäische Leitindex EuroSTOXX 50 verlor nach anfänglichen Kursgewinnen 0,05 Prozent auf 3.650,45 Punkte. Der STOXX 50 , der auch schweizerische und britische Werte umfasst, gab 0,17 Prozent auf 3.042,48 Zähler ab. Der FTSE 100 legte unterdessen um 0,05 Prozent auf 5.720,30 Punkte zu, dämmte damit seine frühen Kursgewinne aber ebenfalls etwas ein.
Händlern zufolge mangelte es den Aktienmärkten an Impulsen und auch die Vorgaben waren gemischt ausgefallen: In den USA hatte der Dow Jones (DJIA) am Vorabend nach negativ aufgenommenen Konjunkturdaten, schwachen Oracle-Zahlen und erneuten Gerüchten über Probleme bei Lehman Brothers im Minus geschlossen. Die Börsen in Asien gingen unterdessen mit Kursgewinnen ins Wochenende. Hier polierten die Anleger Börsianern zufolge zum Ende des Geschäftsjahres ihre Portfolios auf. Am Nachmittag könnte das von der Uni Michigan ermittelte Verbrauchervertrauen im März den Märkten eine klarere Richtung geben.
Der geplante Verkauf von Teilen des spanischen Versorgers Endesa an E.ON sorgte für Gesprächsstoff am Markt. Der deutsche Versorger muss für das Beteiligungspaket mit insgesamt 11,8 Milliarden Euro mehr zahlen als zvuor angekündigt. Einige Händler sagten allerdings, dass das Gesamtvolumen unter den Erwartungen liege. E.ON übernimmt Aktivitäten in Spanien, Italien, Frankreich, Polen und der Türkei und baut damit seine Stellung auf dem europäischen Energiemarkt aus. Der spanische Versorger wird von Acciona und Enel kontrolliert, die E.ON in einem Bietergefecht übertrumpft hatten.
Die Aktien von Endesa standen mit 1,34 Prozent auf 33,84 Euro im Minus. Die Titel von Enel gaben 0,01 Prozent auf 6,76 Euro ab. Acciona-Aktien drehten nach anfänglichen Gewinnen ins Minus und verloren 0,81 Prozent auf 170,50 Euro. E.ON stiegen im EuroSTOXX unterdessen um 0,27 Prozent auf 121,64 Euro.
In London setzten sich die Titel von Enterprise Inns nach einem Zwischenbericht an die Spitze des «Footsie» und gewannen 10,44 Prozent auf 402,00 Pence. Dem Bericht zufolge sieht der britische Kneipenbetreiber keine Veränderung in der Geschäftsentwicklung seit Januar, ausserdem plant die Gruppe, sich in einen Real Estate Investment Trust (REIT) zu verwandeln. Analysten von Kepler nannten die Aussagen «beruhigend» und bestätigten ihre Kaufempfehlung. Die Pläne für den REIT böten aber Aufwärtspotenzial.
Britische Immobilienwerte gerieten unter Druck, nachdem die Immobilienpreise in Grossbritannien von Februar auf März erneut um 0,6 Prozent gefallen waren. Persimmon verloren 6,59 Prozent auf 737,00 Pence, British Land fielen um 2,09 Prozent auf 914,00 Pence und Land Securities gaben 2,15 Prozent auf 1.503,00 Pence ab.
Aktien von Sanofi-Aventis gewannen an der Spitze des EuroSTOXX 2,34 Prozent auf 48,14 Euro. Händlern zufolge werde am Markt auf positive Nachrichen zu den Appetitzügler Acomplia auf der ACC.08-Konferenz in Chicago am Wochenende gehofft. Die meisten Analysten hätten das Medikament gegen Fettsucht noch nicht in ihre Schätzungen einbezogen, sagte ein Börsianer. Jede positive Nachricht könnte fünf Prozent in der Bewertung ausmachen.
Daneben bewegten Analystenkommentare einzelne Titel: Veolia Environnement verloren 3,25 Prozent auf 44,71 Euro, nachdem Cheuvreux die Titel von «Outperform» auf «Underperform» und das Kursziel auf 53 Euro gesenkt hatte. PSA Peugeot Citroen gaben 1,84 Prozent auf 48,46 Euro ab, nachdem die Analysten die Titel ebenfalls von «Outperform» auf «Underperform» gesenkt hatten. LM Ericsson verloren nach einem Kommentar von Morgan Stanley 0,52 Prozent auf 11,58 schwedische Kronen. Die Analysten hatten die Titel wegen der Probleme bei Sony Ericsson am Morgen von «Overweight» auf «Equal-weight» und das Kursziel von 15 auf 13 Kronen reduziert. (awp/mc/th)