EU-Mittag: Schwach – Vorgaben und schwache US-Bilanzen belasten

Der europäische Leitindex EuroSTOXX 50 gab bis zum Mittag 1,62 Prozent auf 4.339,94 Zähler ab. Der auch Schweizer und britische Werte umfassende STOXX 50 verlor 1,50 Prozent auf 3.762,79 Punkte. Für den Euronext 100 ging es um 1,65 Prozent auf 1.013,73 Punkte nach unten. In Paris fiel der CAC 40 um 1,71 Prozent auf 5.642,47 Zähler. Der Londoner Leitindex FTSE 100 verlor 1,30 Prozent auf 6.443,10 Zähler.


In London gehörten die schwer gewichteten Minenwerte nach einer negativen Studie der Citigroup zu den grössten Verlierern. Die US-Bank stufte den Sektor auf «Hold» zurück. Antofagasta gaben als Schlusslicht 4,76 Prozent auf 779,50 Pence ab. Vedanta verloren 4,35 Prozent auf 2.069,00 Pence. Britische Bankentitel litten ebenfalls unter einem negativen Analystenkommentar. Credit Suisse hatte Anlegern geraten, den Sektor wegen der sich verschlechternden Lage am britischen Immobilienmarkt zu meiden. Als Folge gaben etwa Bradford & Bingley 3,29 Prozent auf 249,75 Pence ab. Auch im übrigen Europa fanden sich Bankenwerte unter den Verlierern.


Pearson gehörten indes mit plus 1,90 Prozent auf 779,50 Pence zu den wenigen Gewinnern im «Footsie». Der britische Medienkonzern hat in den ersten neun Monaten Umsatz und operativen Gewinn gesteigert und die Jahresprognose angehoben. Analysten bewerteten das positiv.


Überdurchschnittlich entwickelten sich Resolution , die um 0,14 Prozent auf 721,00 Pence nachgaben. In der «Sunday Times» hiess es, Standard Life und die Swiss Re wollten im Übernahmekampf um den britischen Versicherer in der laufenden Woche ein Angebot über fünf Milliarden Pfund vorlegen. Standard Life verloren 2,89 Prozent auf 276,75 Pence, Swiss Re in Zürich marktkonforme 1,05 Prozent auf 103,80 Schweizer Franken.


ArcelorMittal waren mit minus 3,32 Prozent auf 53,22 Euro Schlusslicht im CAC 40. Der Stahlkonzern will zusammen mit einem Partner für insgesamt 500 Millionen US-Dollar ein neues Werk in der Türkei errichten. Händler verwiesen zudem auf eine Gegenreaktion, nachdem die Aktie ebenso wie die des Konkurrenten Vallourec am Freitag von Spekulationen auf eine Sektorkonsolidierung profitiert habe. Vallourec verloren 3,00 Prozent auf 203,36 Euro.


In Dänemark verloren Carlsberg 2,68 Prozent auf 691,00 dänische Kronen. Zur Finanzierung des 7,1 Milliarden Pfund (10,2 Mrd. Euro) schweren Zukaufs für die geplante Übernahme des britischen Wettbewerbers Scottish & Newcastle (S&N) bereite der dänische Brauereikonzern eine Anleihe in Höhe von 30 Milliarden dänischen Kronen (4 Mrd. Euro) vor, berichtet die «Financial Times» (FT/Montag) ohne Nennung von Quellen. Carlsberg und die niederländische Grossbrauerei Heineken hatten am vergangenen Mittwoch Gespräche über die Bildung eines Konsortiums für ein gemeinsames Gebot bestätigt. S&N wies den Vorstoss als unerwünscht zurück. Für Heineken ging es um 1,37 Prozent auf 45,95 Euro nach unten. S&N verloren 0,72 Prozent auf 761,50 Pence.


An der Stockholmer Börse gehörten Electrolux mit minus 5,36 Prozent auf 132,50 schwedische Kronen zu den grössten Verlierern. Der Haushaltsgerätehersteller hat im dritten Quartal 2007 weniger verdient und mehr umgesetzt als vor einem Jahr. Nach Ansicht eines Stockholmer Analysten blieben die Zahlen hinter den Erwartungen zurück. Dazu sei der Ausblick vorsichtiger als zuvor.


In Zürich hielten sich Novartis mit Abschlägen von 0,73 Prozent auf 61,20 Franken vergleichsweise gut. Das Pharmaunternehmen hat von der Arzneimittelzulassungsbehörde FDA die Zulassung für Voltaren Gel 1 Prozent als nicht-steroidalen Entzündungshemmer (NSAID) in den USA erhalten. Die Zulassung beziehe sich auf die Behandlung von Osteoarthritis. (awp/mc/gh)

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