EU-Mittag: Schwächer – Impulse fehlen – Suez und GdF im Plus

Dies setze sich in Europa fort und einige Investoren nehmen ohne weitere neue Impulse durch Nachrichten Gewinne mit.


Der europäische Leitindex EuroSTOXX 50 verlor bis zur Mittagszeit 0,62 Prozent auf 4.214,60 Zähler. Der auch Schweizer und britische Werte umfassende STOXX 50 fiel um 0,68 Prozent auf 3.696,50 Punkte. Der Euronext 100 gab 0,76 Prozent auf 984,28 Zähler ab. In Paris sank der CAC 40 um 0,87 Prozent auf 5.541,67 Punkte. Der FTSE 100 büsste nach einem wegen des «Summer Bank Holiday» verlängerten Wochenendes 0,55 Prozent auf 6.186,20 Zähler ein. Bevor sich der Blick der Anleger am Nachmittag auf das Verbrauchervertrauen in den USA für den Monat August richtet, stehen einige wenige Unternehmensnachrichten im Fokus.


Stärkster Wert im EuroSTOXX 50 war die Aktie von Suez mit plus 1,12 Prozent auf 38,75 Euro. Der Energieversorger hat Frankreichs Präsident Nicolas Sarkozy im Streit um die Bewertung des Unternehmens vor der Fusion mit der mehrheitlich staatlichen Gaz de France (GdF) ein Ultimatum gestellt. Suez-Chef Gerard Mestrallet habe vorgeschlagen, die beim Staat liegenden Suez-Aktien GdF zu übertragen, berichtete die «Financial Times» (Dienstag). Mit diesem Schritt verringere sich die Wertdifferenz zwischen Suez und der kleineren GdF und mache eine Ausgleichsdividende für Suez unnötig. GdF stiegen im CAC 40 um 0,11 Prozent auf 34,08 Euro. Ein Analyst sagte, dass die Initiative von Mestrallet vor allem für Suez positiv sei, da sie zeige, dass das Unternehmen eine gewisse Kontrolle über seine strategische Zukunft habe, woran der Markt in jüngster Zeit gezweifelt habe.


ArcelorMittal gaben dagegen ihre frühen Gewinne wieder ab und sanken um 1,67 Prozent auf 45,90 Euro. In Rotterdam und Paris waren tags zuvor die Klagen von Minderheitsaktionären gegen den Zusammenschluss der beiden Konzerne Arcelor und Mittal Steel abgewiesen worden. Mittal gab zudem ein Aktienrückkaufprogramm bekannt, um die 27 Millionen Aktien auszugleichen, die das Unternehmen eingesetzt hatte, um die ausstehenden Minderheitsanteile an Arcelor Brasil zu kaufen.


In der Schweiz gewannen die Aktien von Converium nach Halbjahreszahlen 1,01 Prozent auf 20,00 Franken. Der von der französischen SCOR übernommene Rückversicherer steigerte den Gewinn um 58 Prozent oder 72,4 Millionen auf 196,5 Millionen US-Dollar. 75 Millionen Dollar wurden davon allerdings durch die Auflösung einer Wertberichtigung für Steuerforderungen erzielt. SCOR stiegen in Paris um 0,11 Prozent auf 17,87 Euro.


Spitzenwert im «Footsie» waren British Airways mit plus 1,53 Prozent auf 415,50 Pence, während Standard Life am Index-Ende um 2,94 Prozent auf 288,50 Pence nachgaben. Im FTSE 350 gewannen dagegen die Titel der London Stock Exchange (LSE) 2,06 Prozent auf 1.340,00 Pence, nachdem in den Medien inzwischen verstärkt spekuliert wird, an wen die US-Börse NASDAQ ihren 31-prozentigen Anteil an der Londoner Börse verkaufen könnte. So berichtete die «Sunday Times» etwa, dass Temasek der NASDAQ ein Kaufangebot in Höhe von 800 Millionen Pfund für das Anteilspaket gemacht habe. Der «Oberserver» hatte berichtet, dass die NASDAQ die Hälfte ihres Anteils an die Deutsche Börse verkaufen wolle. Diese ist Kreisen zufolge aber nicht an einem solchen Einstieg interessiert.


Aufmerksamkeit zog auch wieder die Thematik Scania/MAN und VW auf sich: Im Poker um die Gründung eines Lkw-Konzerns aus VW , MAN und Scania sind die Gespräche der «Financial Times Deutschland» zufolge ins Stocken geraten. Wie die Zeitung schreibt, wird ein weiteres Vorankommen vom schwedischen Investor Peter Wallenberg blockiert. Der Patriarch der Investorenfamilie Wallenberg fürchte, dass der schwedische Nutzfahrzeugkonzern zu stark unter deutsche Kontrolle gerät. Scania sanken als schwächster Wert im OMX-Index um 2,19 Prozent auf 156,50 schwedische Kronen. MAN und VW zeigten sich nur wenig verändert.


Die Titel der RTL Group gewannen in Brüssel nach Zahlenvorlage 0,48 Prozent auf 75,76 Euro. Die europäische Fernsehsender-Kette RTL Group hat im ersten halben Jahr 2007 erstmals die Grenze von einer halben Milliarde Euro beim operativen Gewinn überschritten. (awp/mc/gh)

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