EU-Mittag: Schwächer – Sorgen um Subprime nach UBS-Aussagen

«Abgesehen vom Thema UBS ist es allerdings recht ruhig», sagte ein Händler. Der ISM-Index aus den USA könnte aber am Nachmittag noch einen neuen Impuls für den Markt bringen.


Der europäische Leitindex EuroSTOXX 50 verlor am Mittag 0,44 Prozent auf 4.362,53 Zähler. Im bisherigen Verlauf schwankte der europäische Leitindex zwischen 4.344 und 4.370 Punkten. Der auch Schweizer und britische Werte umfassende STOXX 50 fiel um 0,25 Prozent auf 3.810,73 Punkte. Der Euronext 100 gab 0,09 Prozent auf 1.014,15 Zähler ab. In Paris verlor der CAC 40 um 0,17 Prozent auf 5.705,92 Punkte, während der Londoner FTSE 100 mit 0,36 Prozent auf 6.489,80 Zähler ins Plus kletterte.


Topthema in Europa waren die Bankenwerte. UBS rutschten in Zürich nach Aussagen zum dritten Quartal um 0,88 Prozent auf 62,05 Schweizer Franken ab – das Tagestief lag im frühen Geschäft bei 59,90 Franken. Die Schweizer Grossbank wird wegen ausserordentlicher Abschreibungen im Zusammenhang mit der US-Subprime-Krise im dritten Quartal einen Verlust im hohen dreistelligen Millionenbereich ausweisen. Den Verlust vor Steuern erwartet das Kreditinstitut bei 600 bis 800 Millionen Franken. Händler zeigten sich nicht sonderlich überrascht darüber, dass die UBS im Fixed Income Bereich ausserordentliche Wertberichtigungen vornehmen muss – seit mehreren Wochen sei am Markt auf einen solchen Schritt spekuliert worden.


Ebenfalls in Zürich fielen Credit Suisse um 0,13 Prozent auf 77,20 Franken. Die Grossbank rechnet trotz der Krise an den Finanzmärkten im dritten Quartal mit einem Gewinn. Die jüngsten Marktturbulenzen beeinträchtigen aber aktuellen Aussagen zufolge wie in der gesamten Branche das Ergebnis der Sparten Investmentbanking und Vermögensverwaltung. Die noch schärferen Aussagen der UBS zögen die Papiere mit herunter und negative Aussagen zu Sub-Prime würden derzeit ohnehin sehr ungern gehört, begründeten Händler das Kursminus.


In London sackten Northern Rock um 16,13 Prozent auf 150,30 Pence ab. Die angeschlagene britische Hypothekenbank sei wieder ein grosses Thema in der Presse am Wochenende gewesen und nach Ansicht des «The Sunday Express» ist ein Verkauf der Bank zum Scheitern verurteilt, sagten Händler. Zudem hätten Analysten ihre Kursziele weiter zurück genommen, wobei Panmure Gordon nun nur noch ein Ziel von 100 Pence nach zuvor 300 Pence ansetzten. Laut «The Sunday Telegraph» hätten sich zwei US-amerikanische Hedgefonds in der Vorwoche mit dem britischen Finanzministerium getroffen, um ihre jeweiligen Vorschläge für eine Übernahme der Briten vorzulegen.


Air France-KLM zählten dagegen mit plus 3,80 Prozent auf 26,75 Euro zu den Favoriten in Europa. Händler verwiesen auf einen Pressebericht, demzufolge die französische Fluggesellschaft den Kauf eines 49-prozentigen Anteils an der spanischen Fluglinie Iberia erwägt. Zudem habe Goldman Sachs die Titel auf die «Conviction Buy List» gehoben. Zusätzlich wurde bekannt, dass die Fluggesellschaft und Delta Air Lines ihre Zusammenarbeit bei Transatlantikflügen ausweiten. (awp/mc/gh)

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