EU-Mittag: Sehr schwach – Börsen-Talfahrt in USA und Asien belastet

Zu den Sorgen habe beigetragen, dass sowohl die US-Notenbank Fed als auch die japanische Notenbank weitere Liquidität in den Geldmarkt gepumpt hätten. Zudem hiess es in den USA, dass die grösste Hypothekenbank des Landes, die Countrywide , in Finanznöte geraten sei. Dadurch seien teils panikartige Verkäufe ausgelöst worden, sagten Händler.


Der europäische Leitindex EuroSTOXX 50 verlor bis zur Mittagszeit 2,39 Prozent auf 4.083,29 Zähler. Der auch Schweizer und britische Werte umfassende STOXX 50 fiel um 2,37 Prozent auf 3.578,96 Zähler. Der Euronext 100 büsste 2,48 Prozent auf 942,73 Punkte ein. In Paris sank der CAC 40 um 2,52 Prozent auf 5.305,52 Punkte. Der FTSE 100 gab um 2,59 Prozent auf 5.951,20 Zähler nach.


Sämtliche Aktien im EuroSTOXX 50 zählten zu den Verlierern. Als schwächster Wert sank der Titel von L’Air Liquide um 4,61 Prozent auf 88,99 Euro. Händler sprachen von Gewinnmitnahmen und sagten zudem, dass die Aktie besonders stark unter Sorgen über die weitere wirtschaftliche Entwicklung leide. Endesa gaben um 0,05 Prozent auf 39,63 Euro nach und stemmten sich damit am erfolgreichsten gegen den Abwärtssog.


In der Schweiz notierten ebenfalls sämtliche Werte des Swiss-Market-Index (SMI) in der Verlustzone. Am deutlichsten fielen die Titel des Spezialchemie-Unternehmens Ciba . Enttäuschende Quartalszahlen liessen die Aktie um 7,89 Prozent auf 63,60 Franken einbrechen. Die Zweitquartalszahlen von Ciba blieben – wie bereits im Vorquartal – hinter den Markterwartungen zurück. Die Kombination einer Verlangsamung beim Volumenwachstum bei zugleich schwachem Preisumfeld habe Spuren im Ergebnis hinterlassen, hiess es am Markt. «Schlichtweg bescheidene Zahlen», kommentierte etwa die Bank Wegelin die Zwischenbilanz.


Die Aktien von Zurich Financial Services (ZFS) fielen nach laut Analysten «soliden» Halbjahrjahreszahlen um 2,77 Prozent auf 316,00 Franken. Der Schweizer Finanzkonzern steigerte im ersten Halbjahr seinen Gewinn deutlich stärker als erwartet. Der operative Gewinn vor Wertberichtigungen, Abschreibungen und Sonderposten fiel mit einem Anstieg um 12 Prozent auf 3,278 Milliarden Dollar im Rahmen der Erwartungen aus, die Schaden-Kosten-Quote enttäuschte dagegen. Zur Hypothekendarlehenkrise in den USA sagte ZFS, dass die Gruppe in ihrem Portfolio «keine nennenswerten Anlagen in US-Subprime-Papieren» habe und nannte eine Gesamtsumme bei US-Subprime-Papieren und Collaterialized Debt Obligations (CDO) von rund 820 Millionen US-Dollar. Dreiviertel der US-Subprime-Papiere im Gesamtwert von 340 Millionen Dollar würden das beste Kreditrating, nämlich «Triple A», aufweisen.


In London war der Titel von United Utilities mit plus 0,63 Prozent auf 639,50 Pence einziger Gewinner im «Footsie». Die Aktien von Europas zweitgrösster Immobilien-Investmentgesellschaft British Land verloren nach der Vorlage von Zahlen zum ersten Geschäftsquartal 0,99 Prozent auf 1.202,00 Pence und hielten sich damit besser als der Gesamtmarkt. Merrill Lynch bestätigte das Papier nach den Zahlen mit «Buy». Die Analysten kommentierten, dass die Aktie im Vergleich zu den Branchenkollegen aus dem Segment der mittelgrossen und kleineren Unternehmen attraktiv bewertet erscheine und von der Fokussierung des Unternehmens auf die Errichtung von Büros in London profitiere.


British Land hatte am Morgen einen im Vergleich zum Vorjahr vierprozentigen Anstieg beim bereinigten Vorsteuergewinn auf 76 Millionen Pfund gemeldet. Das Nettoanlagevermögen (NAV) je Aktie stieg um 3 Prozent auf 1.730 Pence. Neue Projekte würden zudem auf Grund der «energisch» umgesetzten Unternehmensstrategie gut vorangebracht, hiess es. Die Aktien fielen um 1,15Prozent auf 1.200 Pence.


British Energy büssten nach Vorlage von Zahlen zum ersten Geschäftsquartal 3,47 Prozent auf 438,25 Pence ein. Der britische Energiekonzern meldete einen Rückgang beim operativen Gewinn von mehr als 40 Prozent auf 168 Millionen Pfund. (awp/mc/ab)

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