EU-Mittag: Überwiegend leichte Gewinne – Chemiewerte im Fokus

Zudem kursierten wieder Spekulationen über eine US-Leitzinssenkung um 50 Basispunkte an den Märkten. Die besser als erwartet ausgefallenen Quartalszahlen des US-Chipherstellers AMD und der positive Ausblick von IBM hatten dagegen kaum Einfluss auf das Börsengeschehen.


Der europäische Leitindex EuroSTOXX 50 zeigte sich nach drei Handelstagen mit Verlusten zur Mittagszeit prozentual unverändert bei 4.065,86 Punkten. Der auch Schweizer und britische Werte umfassende STOXX 50 stieg um 0,34 Prozent auf 3.414,11 Zähler. Der Euronext 100 legte um 0,03 Prozent auf 905,01 Punkte zu. Der Pariser CAC 40 rückte um 0,33 Prozent auf 5.174,27 Zähler vor. Der Londoner FTSE 100 stieg um 1,39 Prozent auf 5.984,20 Punkte.


Am Nachmittag werden weitere wichtige Konjunkturdaten aus den USA erwartet: So stehen der Verbraucherindex der Universität Michigan und die Frühindikatoren zur Veröffentlichung an. Der US-Präsident dürfte zudem Details über das wegen den Konjunkturabschwung angekündigte Hilfspaket bekanntgeben.


In den Fokus rückten am europäischen Markt vor allem die Chemiewerte, nachdem die finnische Kemira eine Gewinnwarnung ausgegeben hatte. Diese belastete den kompletten Chemie-Sektor in Europa. Kemira rutschten in Helsinki um 22,95 Prozent auf 9,50 Euro ab. Der Konzern erwartet ein schwächer als prognostiziertes operatives Ergebnis für das Gesamtjahr. Akzo Nobel sanken im Amsterdam-Exchanges-Index (AEX) um 1,41 Prozent auf 48,30 Euro und DSM verloren 0,76 Prozent auf 28,56 Euro. Clariant gaben im Swiss-Market-Index (SMI) um 1,30 Prozent auf 8,36 Franken nach und Air Liquide sanken im EuroSTOXX 50 um 0,64 Prozent auf 95,88 Euro.


Die Aktie des weltgrössten Börsenbetreibers NYSE Euronext gab im Euronext 100 um 2,09 Prozent auf 50,59 Euro nach. Wie das Unternehmen am Donnerstagabend mitteilte, übernimmt es den kleinen Wettbewerber American Stock Exchange. Der Kaufpreis von 260 Millionen Dollar (178 Mio. Euro) wird in Aktien gezahlt und soll bis zum dritten Quartal abgeschlossen sein.


In London legte Carphone Warehouse einen Zwischenbericht zum dritten Geschäftsquartal vor. Die Aktie stieg nach frühen Kursverlusten um 3,36 Prozent auf 315,00 Pence. Der Markt habe im dritten Quartal eine kräftigeres Wachstum bei den Funkverbindungen erwartet, meinten die Panmure-Experten. Sie halten das erreichte Ergebnis aber für «gut» mit Blick auf die «starken Komparative». Carphone Warehouse hatte ein Wachstum bei den Funkverbindungen von elf Prozent bekanntgegeben, am Markt waren 14 bis 15 Prozent erwartet worden.


Rio Tinto gewannen an der «Footsie»-Spitze 5,65 auf 4.732,00 Pence. Der Bergbau-Konzern will vor Ende des Jahres gemeinsam mit der japanischen Komatsu den Eisenerz-Gewinnungsvorgang in Pilbara (Australien) automatisieren. Die anderen Bergbau-Aktien im Index notierten allesamt mit Verlusten. Die Aktie der London Stock Exchange (LSE) sprang um 5,99 Prozent auf 1.682,00 Pence nach oben. Die Börse will in den kommenden zwei Jahren die Zahl der Börsengänge chinesischer Unternehmen in London verdoppeln.


Swatch-Titel gewannen im Swiss-Market-Index (SMI) 1,35 Prozent auf 280,75 Franken. Der weltgrösste Uhrenkonzern erzielte im Jahr 2007 erneut einen Umsatzrekord und übertraf damit seinen bisherigen Rekord von 2006. Die Erlöse des Schweizer Konzerns kletterten um 17,6 Prozent auf 5,94 Milliarden Schweizer Franken (3,68 Mrd. Euro). Analysten sprachen von soliden Zahlen und einem ermutigenden Ausblick. (awp/mc/ab)

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