EU-Mittag: Uneinheitlich – Bieterstreit um Endesa im Fokus

 Der Dow Jones hatte am Freitag in New York gut behauptet geschlossen, aber nach Handelsschluss in Europa noch leicht abgegeben. Die Börsen in Asien präsentierten sich am Morgen überwiegend freundlich. Am Nachmittag könnten die Daten für die Hausneuverkäufe aus den USA noch Impulse bringen, sagten Händler.


Der EuroSTOXX 50 verlor bis zum Mittag 0,16 Prozent auf 4.185,05 Zähler. Der STOXX 50 , der auch Schweizer und britische Werte umfasst, gab 0,11 Prozent auf 3.739,38 Punkte ab. Für den Euronext 100 ging es um 0,15 Prozent auf 992,51 Zähler nach unten. In Paris gab der CAC 40 0,23 Prozent auf 5.621,67 Punkte ab. Lediglich der Londoner Leitindex FTSE 100 stieg um 0,11 Prozent auf 6.346,50 Zähler.


Aktien von Endesa legten zur Wiederaufnahme des Handels nach dem neuen Angebot von Acciona und Enel um 4,42 Prozent auf 40,32 Euro zu. Acciona gewannen 1,14 Prozent auf 163,90 Euro. Die Endesa-Grossaktionäre Enel und Acciona wollen die auf 40 Euro angehobene Offerte von E.ON für den spanischen Energiekonzern überbieten. Es sei ein Angebot von mindestens 41 Euro pro Aktie geplant, teilten die Unternehmen am Montag mit. Die beiden Konzerne wollen Endesa zusammen führen. Enel-Titel gaben 0,01 Prozent auf 7,88 Euro ab.


Aktien von Ahold stiegen an der Spitze des EuroSTOXX 50 um 2,35 Prozent auf 8,69 Euro. Lehman Brothers hatte das Kursziel für die Titel von 8,70 auf 10,20 Euro angehoben. Die Bewertung blieb «Overweight». Auch JP Morgan hob das Kursziel für Ahold-Aktien von 7,30 auf 7,70 Euro an, bleib aber beim «Underweight»-Votum. Grund für das geänderte Ziel sei der angekündigte Aktienrückkauf, hiess es in der Analyse. Positiv seien auch die Kommentare auf der Analystenkonferenz zu Kostenminderungen und gesenkten Rentenrückstellungen ausgefallen.


Titel von ABN Amro rückten nach neuen Nachrichten um die Fusionsbestrebungen um 1,48 Prozent auf 32,98 Euro vor. Der britischen Grossbank Barclays droht nach einem Pressebericht Konkurrenz bei der geplanten Übernahme des niederländischen Konkurrenten. Neben der Citigroup denke auch die Royal Bank of Scotland über eine feindliche Übernahmeofferte nach, berichtete das «Handelsblatt» unter Berufung auf Finanzkreise. In der vergangenen Woche waren bereits Gerüchte über ein Interesse der amerikanischen Grossbank Citigroup aufgekommen.


Aktien von Alliance Boots legten in London um 0,43 Prozent auf 1.041 Pence zu. Der Finanzinvestor Terra Firma plant einem Bericht der «Times» zufolge ein Angebot für die britische Drogerie- und Apothekenkette. Zuvor hatten bereits der Alliance Boots-Manager, Stefano Pessina, und die Private Equity Gesellschaft KKR eine mittlerweile abgelehnte Übernahmeofferte vorgelegt.


Minenwerte gehörten nach positiven Analystenkommentaren zu den Gewinnern im «Footsie». Sowohl Numis wie auch die Deutsche Bank zählen BHP Billiton , Rio Tinto und Xstrata weiter zu ihren «Top Picks». Letztere profitierten zudem von der Bekanntgabe einer Akquisition: Xstrata will den australischen Nickel- Produzenten LionOre Mining übernehmen. Das Volumen des Geschäfts wird auf 4,6 Milliarden Kanadische Dollar beziffert. Xstrata gewannen 2,21 Prozent auf 2.634 Pence, RioTinto gewannen 1,81 Prozent auf 2.931 Pence und BHP Biliton 1,88 Prozent auf 1.140 Pence.


Altadis-Aktien rückten um 0,36 Prozent auf 47,89 Euro vor. Laut einem Bericht der «Financial Times» haben mit CVC Capital Partners und Cinven zwei Private-Equity Firmen offiziell Ihr Interesse an dem spanisch-französischen Tabakkkonzern bekundet. Das Angebot von Imperial Tobacco wurde bisher als zu niedrig zurückgewiesen. (awp/mc/gh)

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