EU-Mittag: Verluste – Alstom profitieren von Auftrag

Mangels Unternehmensnachrichten sorgten vor allem Analystenkommentare bei Einzelwerten für Bewegung. Der europäische Leitindex EuroSTOXX 50 notierte prozentual unverändert bei 4.237,70 Punkten. Der auch Schweizer und britische Werte umfassende STOXX 50 fiel um 0,27 Prozent auf 3.544,64 Zähler. Für den Euronext 100 ging es um 0,42 Prozent auf 948,35 Punkte nach unten. In Paris gab der CAC 40 0,22 Prozent auf 5.388,31 Punkte ab. Der Londoner FTSE 100 verlor 0,51 Prozent auf 6.191,10 Zähler.


Alstom-Titel legten als Spitzenreiter im CAC 40 um 3,81 Prozent auf 126,68 Euro zu. Der Bahntechnik-Konzern und Anlagenbauer hat laut einem Pressebericht einen ersten Abnehmer für seinen neuen Hochgeschwindigkeitszug AGV gefunden und nimmt für die Lieferung von 25 Zügen mindestens 700 Millionen Euro ein, schreibt die <<Financial Times>> unter Berufung auf mit dem Geschäft vertraute Personen. Die ersten AGV gehen an das italienische Konsortium NTV, hatte Alstom noch am Donnerstag bekannt gegeben. Goldman Sachs stufte die Aktie am Freitag im Rahmen einer Sektorstudie hoch.


In London verloren Rolls-Royce 3,81 Prozent auf 505,00 Pence. Der britische Turbinenherstellerplant plant ungeachtet voller Auftragsbücher einen umfangreichen Stellenabbau, um Belastungen durch steigende Rohstoffpreise und den schwachen US-Dollar abzufedern. Betroffen seien bis zu 2.300 Mitarbeiter in Deutschland, Grossbritannien und den Vereinigten Staaten, hiess es.


Premier Foods brachen um 11,62 Prozent auf 144,50 Pence ein. Händler verwiesen auf Gerüchte um eine bevorstehende Kapitalerhöhung. Die UBS bestätigte die Aktie mit <<Buy>>, senkte aber das Kursziel von 270 auf 225 Pence.


Dagegen gewannen Northern Rock 5,57 Prozent auf 90,00 Pence. Die britische Hypothekenbank hat einen Teil ihres Hypotheken-Portfolios für 2,25 Milliarden Pfund an JP Morgan verkauft. Der Erlös aus dem Verkauf der so genannten Lifetime Mortgages solle für die teilweise Rückzahlung der milliardenschweren Notkredite der Bank of England genutzt werden, teilte das Institut am Freitag mit.


Etliche Titel wurden von Analystenkommentaren bewegt. So gaben Unilever als Schlusslicht im EuroSTOXX 50 um 5,50 Prozent auf 22,52 Euro nach – Morgan Stanley hatte das Papier aus Bewertungsgründen abgestuft und auch das Kursziel gesenkt. L’Oreal verloren 4,42 Prozent auf 87,46 Euro, nachdem die Deutsche Bank und ABN Amro das Papier heruntergestuft hatten.


In Stockholm verzeichneten Volvo Abschläge von 1,07 Prozent auf 92,75 schwedische Kronen. Hier belastete ein negativer Kommentar von Goldman Sachs. Credit Suisse stufte STMicroelectronics ab, was die Aktie mit einem Minus von 1,41 Prozent auf 8,37 Euro quittierte.


Dagegen gewannen PSA Peugeot Citroen 2,70 Prozent auf 48,23 Euro. Lehman Brothers hatte die Aktie des französischen Autobauers hochgestuft und auch das Kursziel erhöht. Die Entschlossenheit und die Fähigkeit des neuen Managements, die Kosten zu senken, sollte nicht unterschätzt werden, hiess es in der Studie. Aktien von BT Group legten um 1,81 Prozent auf 281,75 Pence zu. Hier stützte eine Hochstufung von ING. Nach dem jüngsten, übertriebenen Kursrückgang seien die Titel nun günstig bewertet, schrieben die Analysten zur Begründung. ABB legten nach einer positiven Studie von Goldman Sachs um 2,43 Prozent auf 28,68 Schweizer Franken zu. (awp/mc/ab)

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