In der EU tätige Rating-Agenturen müssen sich dem Kompromiss zufolge künftig registrieren, um von den zuständigen Aufsichtsbehörden überwacht zu werden. Ausserdem sollen sie offenlegen, wie sie zu ihren Bewertungen kommen. Rating-Agenturen sollen auch keine Beratungsdienste mehr leisten dürfen, um Interessenkonflikte zu vermeiden. Die EU-Staaten entschärften den Sanktionskatalog, den die Kommission bei Fehlverhalten der Agenturen vorgeschlagen hatte. Es solle nun eine Beurteilung «von Fall zu Fall» geben, sagten Diplomaten.
Risiken zu Beginn der Finanzkrise unterschätzt
Rating-Agenturen bewerten grosse Schuldner wie Staaten und Unternehmen und benoten Finanzprodukte. Die Benotungen werden von Banken, Versicherern oder Rentenfonds genutzt. Die wichtigsten Agenturen weltweit sind Standard & Poor’s, Moody’s und Fitch. Ihnen wird vorgeworfen, die Risiken von strukturierten Finanzprodukten gerade zu Beginn der Finanzkrise 2007 unterschätzt zu haben. (awp/mc/ps/30)