EU-Schluss: Deutliche Gewinne – Einkaufsmanagerindizes stützen
Ein Händler sprach von einer Mischung aus guten Wirtschaftsdaten und sich positiv entwickelnder Aktien, die für eine positive Grundstimmung an den Märkten sorgten.
Der EuroStoxx 50 stieg bis Handelsende um 1,24 Prozent auf 2.634,16 Punkte und damit auf den höchsten Stand seit rund zwei Wochen. Der Pariser Cac 40 gewann 1,59 Prozent auf 3.557,34 Punkte. Der FTSE 100 in London rückte um 1,16 Prozent auf 5.211,18 Punkte vor.
Im Blick waren einige Unternehmen mit Zahlen. Aktien des niederländischen Einzelhändlers Ahold gewannen zwar 0,38 Prozent auf 10,595 Euro, gehörten damit aber zu den schwächeren Werten im Amsterdam-Exchanges-Index (AEX). Das Unternehmen hatte im ersten Quartal seinen Umsatz und das operative Ergebnis nur leicht gesteigert, der Gewinn hatte aufgrund von Sondereffekten deutlich zugelegt.
Air France-KLM legten um 6,14 Prozent auf 10,515 Euro kräftig zu. Die Fluggesellschaft war im Mai wieder zum Aufwärtskurs des Jahresbeginns zurückgekehrt und hatte sowohl die Passagierzahlen als auch das Frachtaufkommen steigern können. Anders das Bild beim Konkurrent British Airways: Die britische Fluggesellschaft hatte im Mai unter den erneuten Streiks des Kabinenpersonals gelitten und 14 Prozent weniger Passagiere befördert als im Vorjahresmonat. Die Aktie gewann in dem freundlichen Markt dennoch 1,83 Prozent auf 206,913 Pence.
Gute US-Verkäufe der Autobranche liessen Fiat-Titel um 1,84 Prozent auf 8,855 Euro steigen. Die von den Italienern geführte US-Marke Chrysler war im Mai gut unterwegs. Im Sog der guten Branchenstimmung zogen auch Papiere von Renault und PSA Peugeot Citroen deutlich an ? und zwar um 3,49 und 4,76 Prozent.
Derweil hat die britische Baumarktkette Kingfisher dank Sparmassnahmen trotz stagnierender Umsätze den Gewinn steigern können. Den Aktien brachte das einen überdurchschnittlichen Gewinn von 2,59 Prozent auf 229,590 Pence.
Der Ölkonzern BP erlitt indes einen neuen Rückschlag im Kampf gegen die Ölpest im Golf von Mexiko. Trotz dieser negativen Nachricht und Abstufungen durch die Ratingagenturen Fitch und Moody’s konnten die zuletzt gebeutelten Papiere zumindest noch um 0,58 Prozent auf 449,450 Pence zulegen.
Halbleiterwerte zogen dank einer positiven Branchenstudie an. Goldman-Sachs-Analyst James Covello sieht die Halbleiterunternehmen im stärksten jemals beobachteten Branchenzyklus. Er hob seine Investitionsprognosen für 2010 und 2011 auf bis zu 62 Milliarden US-Dollar an und erwartet erst 2011 den Höhepunkt des Zyklus. Auch die Einschätzung des Marktforschungsinstituts Gartner, wonach die Halbleiterindustrie sich in diesem Jahr über kräftig anziehende Umsätze freuen darf, sorgte für gute Stimmung. Entsprechend verteuerten sich STMicroelectronics in Paris um 1,48 Prozent auf 6,589 Euro. An der Amsterdamer Börse ging es für ASML Holding sogar um 3,49 Prozent hoch.
Zu den wenigen Verlierern gehörten Papiere von ArcelorMittal mit minus 1,22 Prozent auf 23,870 Euro. Das Stahlunternehmen hatte mitgeteilt, im dritten Quartal als Reaktion auf die gesunkene Nachfrage drei Hochöfen in Europa vorübergehend stilllegen zu wollen. (awp/mc/ps/29)