EU-Schluss: Etwas fester – Banken stützen die Indizes

Die Zinsentscheidungen der Europäischen Zentralbank und der Bank of England hingegen bewegten die Kurse kaum. Die EZB hatte ihren Leitzins wie erwartet unverändert bei 1,00 Prozent belassen, und auch der britische Leitzins liegt weiterhin auf dem historischen Rekordtief von 0,5 Prozent.


Der EuroSTOXX 50 ging mit einem Plus von 0,71 Prozent auf 2.662,01 Zähler aus dem Handel. Für den CAC-40-Index ging es um 0,56 Prozent auf 3.477,83 Zähler hoch. Der FTSE 100 legte um 0,93 Prozent auf 4.690,53 Punkte zu.


In dem freundlichen Marktumfeld waren Finanzwerte besonders gefragt. Fortis etwa kletterten an der Spitze des europäischen Leitindex um 5,77 Prozent auf 2,95 Euro. Drittbester Wert waren die Papiere des Versicherers Aegon, die einen Aufschlag von 3,84 Prozent auf 5,709 Euro verbuchten. Titel von BNP Paribas, Societe Generale und Intesa SanPaolo verteuerten sich zwischen 2 bis gut 3 Prozent. In London sprangen Papiere von Lloyds Banking Group gar um über 12 Prozent in die Höhe.


Der britische Versicherer Aviva profitierte derweil von seinem Sparkurs und überraschte den Markt positiv mit seinem stärker als erwartet gestiegenen Halbjahresgewinn. Zudem will er einen Teil seiner niederländischen Tochter Delta Lloyd an die Börse bringen. Die Aktien zählten im Londoner «Footsie» mit einem Aufschlag von 5,44 Prozent auf 375,70 Britische Pence zu den grössten Favoriten. Schroders-Titel rückten um 3,23 Prozent auf 862,50 Pence vor. Der Vermögensverwalter hatte einen Gewinn vor Steuern und Sonderposten von 76,9 Millionen Pfund im ersten Halbjahr nach 173,3 Millionen im Vorjahr gemeldet.


In der Schweiz gewannen die Anteilsscheine des Versicherers Zurich Financial Services (ZFS) nach Zahlen 1,20 Prozent auf 218,50 Schweizer Franken. Insbesondere die Gewinnentwicklung im zweiten Quartal sei erfreulich, sagten Händler. Insgesamt seien die Zahlen solide ausgefallen, so dass die Papiere, die in den vergangenen Monaten in ihrer Kursentwicklung deutlich hinter jenen anderer europäischer Erstversicherer zurückgeblieben waren, nun auf Aufholjagd seien.


Wiederum im EuroSTOXX 50 waren Unilever mit plus 5,26 Prozent auf 19,80 Euro zweitstärkster Wert. Der Konsumgüterkonzern hatte im zweiten Quartal die Gewinnerwartungen erfüllt und eine leichte Erholung der Märkte in Aussicht gestellt.


Wegen der Wirtschaftskrise und Abschreibungen in dreistelliger Millionenhöhe hatte der französische Umweltdienstleister und Bahnbetreiber Veolia im ersten Halbjahr einen überraschend hohen Gewinnrückgang erilitten. Der Überschuss war um etwas mehr als die Hälfte eingebrochen. Das liess die Aktien an das Ende im CAC 40 sinken, wo sie 6,06 Prozent auf 22,875 Euro einbüssten.


Auch Titel der Telecom Italia reagierten mit Verlusten auf die Zahlenvorlage des Telekomkonzerns. Sie büssten 4,69 Prozent auf 1,0560 Euro ein und fielen damit an das Ende des Leitindex. Der Gewinn im ersten Halbjahr war mit 964 Millionen Euro unter die Milliarden-Schwelle gesunken. Die Jahresziele waren allerdings bestätigt worden. (awp/mc/pg/32)

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