Am Morgen hatten noch Zahlen von Swiss Life Holding und am frühen Nachmittag die überraschend deutlich gesunkenen US-Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe gestützt – danach folgten die Indizes der unsteten Entwicklung an der Wall Street, die sich zum Börsenschluss in Europa uneinheitlich präsentierte.
Der europäische Leitindex EuroSTOXX 50 schloss mit plus 1,13 Prozent bei 3.652,11Zählern unter seinem Tageshoch bei 3.672,69 Zählern. Der STOXX 50 , der auch Schweizer und britische Werte umfasst, verzeichnete am Ende ein Plus von 1,25 Prozent auf 3.047,69 Punkte. In Paris konnte der CAC-40-Index Gewinne von 0,92 Prozent auf 4.719,53 Zähler ins Ziel retten. Der Euronext 100 stand zum Schluss mit plus 0,84 Prozent bei 834,95 Punkten. Der Londoner FTSE 100 behauptete Gewinne von 1,01 Prozent auf 5.717,50 Zähler.
Mit einem Plus von 3,50 Prozent auf 51,70 Euro waren Saint Gobain bester Wert im EuroSTOXX 50. Die Investmentgruppe Wendel hatte am Mittwoch nach Börsenschluss mitgeteilt, sie habe ihre Beteiligung an dem Baukonzern von 17,9 auf 20,6 Prozent gesteigert. Zudem berichtete Wendel für das vergangene Jahr einen Anstieg seines Nettogewinns. Die Aktie gewann 4,36 Prozent auf 79,43 Euro.
In Stockholm sprangen Hennes & Mauritz (H&M) 7,84 Prozent auf 364,50 schwedische Kronen hoch. Der Bekleidungs-Einzelhändler hatte im ersten Quartal mehr verdient und umgesetzt als von Analysten erwartet. Dresdner Kleinwort hob das Kursziel für die Aktie von 400 auf 410 Kronen an und bestätigte die «Buy»-Empfehlung.
EADS schlossen 3,09 Prozent höher bei 14,99 Euro. Ein Konsortium um den Luft- und Raumfahrtkonzern stellt künftig Tank- und Frachtflugzeuge für die britische Luftwaffe bereit. Der Vertrag mit einer Laufzeit von 27 Jahren dürfte für Umsätze von insgesamt rund 16,7 Milliarden Euro sorgen, teilte das Unternehmen mit.
Dagegen ging es für Michelin um 2,95 Prozent auf 65,40 Euro nach unten. Laut Händlern soll sich Exane BNP Paribas bei einem privaten Analystentreffen negativ über den Reifenhersteller geäussert.
An der Londoner Börse büssten Kingfisher als «Footsie»-Schlusslicht 3,48 Prozent auf 103,625 Pence ein. Die Baumarktkette hatte wegen des angespannten Immobilienmarktes die Jahresenddividende halbiert. Börsianern zufolge kommt die Kürzung nicht überraschend. Ein Analyst von Kaupthing, Singer & Friedlander merkte jedoch an, dass die Aussagen zu weiteren Dividendenkürzungen, Umstrukturierungskosten in Übersee und die Aussicht auf etwas höher als erwartet ausgefallene Schulden die Anleger vorsichtig mache.
London Stock Exchange (LSE) verloren 0,72 Prozent auf 1.249,00 Pence. Nach einem positiv ausgefallenen Zwischenbericht des Börsenbetreibers sei es zu Gewinnmitnahmen gekommen, sagten Händler. LSE rechnet mit einem starken Abschluss des laufenden Geschäftsjahres. Nach den ersten elf Monaten habe die Zahl der täglichen Handelsbewegungen Ende Februar mit durchschnittlich 629.000 um 86 Prozent über Vorjahresniveau gelegen, hiess es.
Cairn Energy gewannen dagegen 4,84 Prozent auf 2.816,00 Pence. Börsianer verwiesen darauf, dass angesichts der schweren Kämpfe im Irak die Ölpreise gestiegen seien. Bereits am Mittwoch haben diese nach überraschend schwachen US-Ölreserven und einem Kurseinbruch beim US-Dollar einen neuen Höhenflug gestartet, der sich auch am Donnerstag fortsetzte. (awp/mc/pg)