EU-Schluss: Etwas fester – US-Daten bringen kaum Impulse
Die Chancen auf eine mögliche Zinssenkung der Fed hätten sich mit den Daten nicht geändert. Somit hielten die positiven Vorgaben vom Vortag aus Übersee die Stimmung hoch.
Der EuroSTOXX 50 gewann 0,72 Prozent auf 4.446,34 Zähler. Im Wochenvergleich legte der europäische Leitindex damit um rund 1,2 Prozent zu. Der auch Schweizer und britische Werte umfassende STOXX 50 rückte um 0,82 Prozent auf 3.786,01 Punkte vor. Der Euronext 100 stieg um 0,65 Prozent auf 1.007,86 Zähler. In Paris stieg der CAC 40 um 0,79 Prozent auf 5.718,75 Punkte. Der Londoner FTSE 100 rückte um 1,07 Prozent auf 6.554,90 Zähler vor.
Air France-KLM legten um 3,86 Prozent auf 24,73 Euro zu. Der angeschlagenen italienische Fluggesellschaft Alitalia liegen drei Gebote von Interessenten für eine Übernahme vor. Nicht-bindende Gebote sind danach von Air France-KLM, der AirOne-Mutter AP Holding und einem Konsortium um den römischen Anwalt Antonio Baldassarre eingegangen. Alitalia verloren 0,22 Prozent auf 0,8665 Euro.
Hausbauer rückten dank des Notfallplans der US-Regierung in den Fokus. Dieser sieht unter anderem vor, dass bestimmte Schuldner ihre automatisch steigenden Zinssätze auf fünf Jahre einfrieren lassen können. Taylor Wimpey legte daraufhin in London um 7,63 Prozent auf 214,50 Pence zu. Persimmon rückten um 5,80 Prozent auf 794,00 Pence vor und Barratt Developments gewannen 4,13 Prozent auf 466,00 Pence.
Aktien von Northern Rock kletterten nach einem schwächeren Start um 7,38 Prozent auf 110,00 Pence. Eine Investorengruppe um den erfahrenen Sanierer Luqman Arnold hat einen lange erwarteten neuen Rettungsvorschlag für die angeschlagene Hypothekenbank vorgelegt. Das Angebot würde es Northern Rock ermöglichen, zwischen zehn und 15 Milliarden Pfund (20 Milliarden Euro) rasch an die Bank of England zurückzuzahlen, teilte die von Arnold geführte Olivant-Gruppe mit. Am Morgen noch hatten Berichte um einen Rückzug des US-Investors JC Flowers aus dem Bieterprozess um die angeschlagene Hypothekenbank für Verluste gesorgt.
British Sky Broadcasting (BSkyB) verloren 0,58 Prozent auf 601,00 Pence. Der britische Medienmogul Rupert Murdoch will seinen Posten bei dem Bezahlsender an seinen Sohn abgeben. James Murdoch wird den BSkyB-Gründer als Chairman des Verwaltungsrates ablösen, teilte das Unternehmen mit und bestätigte damit Medienberichte. Marktbeobachtern zufolge ist der Schritt keine Überraschung. Für Druck auf die Aktie sorgten eher allgemeine Probleme der Branche auf dem Werbemarkt.
In Oslo brachen Aktien des norwegischen Ölkonzerns StatoilHydro um 10,92 Prozent auf 164,80 norwegische Kronen ein. Das Unternehmen kündigte an, für das laufende Jahr werde die Erwartung von 1,735 Millionen Barrel Öläquivalente pro Tag (boepd) aufgrund von Problemen bei den Förderanlagen Snøhvit und Kvitebjørn/Visund verfehlt.
In Brüssel kletterten Aktien von Agfa-Gevaert um 8,42 Prozent auf 8,63 Euro. Händler verwiesen auf Aussagen von Unternehmenschef Jo Cornu, denen zufolge die für Mitte 2008 geplante Entflechtung des Konzerns in drei eigenständige, an der Börse gelistete Unternehmen, auf Kurs sei.
(awp/mc/hfu)