EU-Schluss: Etwas fester – US-Gewinne unterstützen
Positiv wirkte sich Händlern zufolge an der Wall Street die stärker als erwartet ausgefallene Zahl der Hausbaubeginne im Februar aus. Ebenso trieben in Europa Nachrichten zu Einzeltiteln und anhaltende Fusionsgerüchte die Kurse an.
Der EuroSTOXX 50 schloss mit plus 0,59 Prozent auf 4.079,52 Zähler. Der STOXX 50 , der auch britische Werte umfasst, stieg um 0,83 Prozent auf 3.650,54 Punkte. Der Euronext 100 legte um 0,85 Prozent auf 968,69 Zähler zu. In Paris gewann der CAC 40 0,81 Prozent auf 5.503,27 Zähler. Der Londoner Leitindex FTSE 100 legte um 0,50 Prozent auf 6.220,30 Punkte zu.
Die Aktie von ABN Amro profitierte von der Bestätigung von Fusionsgesprächen mit Barclays sowie positiven Studien und gewann an der EuroSTOXX-50-Spitze 3,54 Prozent auf 31,00 Euro. Für Barclays ging es um 3,69 Prozent auf 702,00 Pence hoch. Die WestLB stufte die ABN Amro-Aktie von «Reduce» auf «Hold» hoch und hob das Kursziel von 24 auf 35 Euro an. E ine Fusion wäre hochgradig komplementär und für beide Seiten wertschöpfend, heisst es in der Studie vom Dienstag. Sollten sich die Banken auf einen Zusammenschluss einigen, wäre der Holding-Sitz in Grossbritannien, das operative Hauptquartier hingegen in Amsterdam angesiedelt, teilten beide Unternehmen am Dienstag in London mit. Barclays würde im Falle eines Zusammengehens den Unternehmenschef stellen, während der Aufsichtsratschef von ABN Amro käme.
Dagegen verloren Carrefour nach einem negativ aufgenommenen Pressebericht 1,11 Prozent auf 55,15 Euro. Die Familie Halley als Grossaktionär fordere einen dritten Sitz im Vorstand, nachdem Blue Capital – ein ebenfalls am Unternehmen beteiligtes Gemeinschaftsunternehmen aus Bernard Arnault und Colony Capital – zwei Sitze verlangt habe, schreibt die «Financial Times» ohne Angabe von Quellen.
In London legten Prudential von Übernahmefantasien getrieben um 3,32 Prozent auf 731,50 Pence zu. Händler sagten, der US-Versicherer American International Group (AIG) prüfe ein Angebot von 850 Pence je Aktie für den britischen Konkurrenten. Zudem erhöhte die Citigroup ihr Kursziel für das Papier von 800 auf 875 Pence und bestätigte die Einstufung «Buy». Auch andere Finanztitel gehörten zu den Gewinnern. So legten Bradford & Bingley um 2,33 Prozent auf 461,25 Pence zu, und Royal Bank of Scotland verteuerten sich um 1,68 Prozent auf 2.000,00 Pence.
Whitbread sprangen nach Übernahmegerüchten 11,09 Prozent auf 1.934 Pence hoch – das Tageshoch lag bei 1.965 Pence. Die Spekulationen, ein Finanzinvestor könnte 2.300 Pence je Aktie für das Unternehmen bieten, hätten zuletzt allerdings etwas an Glaubwürdigkeit verloren, sagte ein Händler.
ICAP gewannen 5,98 Prozent auf 522,50 Pence. Ein Londoner Börsianer verwies auf Spekulationen, dass Vorstandschef Michael Spencer mehr Zeit für sein politisches Engagement bei der Conservative Party wolle und deshalb seine Beteiligung von 21,7 Prozent an dem Brokerhaus verkaufen wolle. Im Gespräch sei ein Angebot von 700 Pence je Aktie. Andere Händler zeigten sich allerdings skeptisch und sagten, Hedge-Fonds trieben den Kurs nach oben.
Die Aktie von Friends Provident gab indes nach Zahlen und Ausblick am «Footsie»-Ende um 5,94 Prozent auf 190,00 Pence nach. Der Vorsteuergewinn des Lebensversicherers im vergangenen Jahr lag laut Händlern leicht unter den Markterwartungen. Zudem sei der Ausblick vorsichtig. Merrill Lynch nannte die Zahlen «leicht enttäuschend» und bestätigte die Aktie mit «Neutral». (awp/mc/gh)