EU-Schluss: Etwas schwächer – Durchatmen

Vor den Zins-Entscheidungen der Europäischen Zentralbank und der Bank of England am Donnerstag herrsche zudem etwas Zurückhaltung, auch wenn der Markt bei keiner der beiden Zentralbanken mit einer Veränderung rechne. Zudem entwickelte sich die Wall Street zurückhaltend – das bremse ebenfalls. So verlor der europäische Leitindex EuroSTOXX 50 0,53 Prozent auf 4.371,67 Zähler. Der auch Schweizer und britische Werte umfassende STOXX 50 gab 0,40 Prozent auf 3.737,75 Punkte ab. Der Euronext 100 verlor 0,63 Prozent auf 994,25 Zähler. In Paris fiel der CAC 40 um 0,72 Prozent auf 5.629,46 Punkte. Der Londoner FTSE 100 verlor 0,71 Prozent auf 6.386,60 Zähler.


Als einer der stärksten Werte im EuroSTOXX gewannen Vivendi 1,02 Prozent auf 31,71 Euro. Der französische Medienkonzern und der US-Spieleanbieter Activision schliessen ihr Videospielgeschäft zusammen. Die Transaktion wird nach Angaben von Vivendi mit 18,9 Milliarden Dollar bewertet. Daraus erwächst der weltgrösste Anbieter interaktiver Spiele.


Unterdessen rutschten Northern Rock um 7,63 Prozent auf 109,00 Pence ab. Die britische Regierung drängt die krisengeschüttelte Bank laut einem Bericht der «Financial Times» zur Suche nach alternativen Investoren. Die Finanzinvestoren Cerberus und JC Flowers hätten noch nach dem Vorpreschen von Virgin jeweils eigene Gebote abgegeben, hiess es. Virgin verhandelt unterdessen einem anderen Pressebericht zufolge weiter. Die Finanzierung stehe noch nicht, berichtete der britische «Telegraph» aus Kreisen.


Swiss Life rutschten in Zürich um 7,15 auf 295,25 Franken ab. Der Schweizer Lebensversicherer will den deutschen Finanzdienstleister AWD für rund eine Milliarde Euro übernehmen. Den AWD-Aktionären sollen 30 Euro je Anteil geboten werden. Der AWD-Vorstand befürwortet die Offerte und beabsichtigt, den Aktionären die Annahme des Angebots zu empfehlen. Swiss Life betonte, trotz der geplanten Übernahme an seinem Aktienrückkaufprogramm über 2,5 Milliarden Schweizer Franken (rund 1,5 Mrd Euro) festzuhalten. Analysten äusserten sich kritisch zu den Plänen.


Roche verloren 3,02 Prozent auf 209,00 Franken. Die Tochter Genentech muss sich bezüglich des Zusatzzulassungsantrags in Amerika für Avastin als Erstbehandlung von metastasierendem Brustkrebs auf eine vertiefte Überprüfung der Vor- und Nachteile des Wirkstoffs gefasst machen. Zwar bestünden bedeutende Vorteile gegenüber herkömmlichen Therapieformen, doch würde das Medikament die Überlebensrate im Vergleich zu eben diesen herkömmlichen Therapien nicht entscheidend verbessern, geht aus den FDA Briefing-Unterlagen hervor.


In Amsterdam büssten Randstad 10,61 Prozent auf 28,99 Euro ein. Das niederländische Zeitarbeitsunternehmen hatte sich mit dem heimischen Wettbewerber Vedior auf dessen Übernahme geeinigt. Randstad bietet 9,50 Euro in bar und 0,32759 eigene Aktien je Vedior-Papier. Beide Gesellschaften erwarten von dem Zusammenschluss jährliche Synergien in Höhe von 100 Millionen Euro. Vedior kletterten um 7,65 Prozent auf 18,30 Euro. (awp/mc/ps)

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