EU-Schluss: Etwas schwächer – spanische Bauwerte im Fokus
Eine Erholung von ihren Tiefständen habe jedoch eingesetzt, als sich die US-Börsen stabilisierten und teilweise den Weg zurück in die Gewinnzone fanden.
Der EuroSTOXX 50 schloss mit minus 0,73 Prozent auf 4.367,83 Punkte. Im Tagesverlauf schwankte er zwischen 4.348,69 und 4.402,86 Zählern. Der STOXX 50 , der auch Schweizer und britische Werte umfasst, verlor 0,86 Prozent auf 3.856,64 Punkte. Für den Euronext 100 ging es um 0,53 Prozent auf 1.029,72 Zähler nach unten. In Paris sank der CAC 40 um 0,53 Prozent auf 5.886,03 Punkte. Der Londoner FTSE 100 gab um 0,77 Prozent auf 6.429,20 Zähler ab.
Im Sog der negativen Nachrichten vom Immobilienmarkt fiel der spanische Leitindex IBEX-35-Index um 2,73 Prozent auf 14.578,70 Zähler. Händler verwiesen auf die Sorgen über die Zukunft des angeschlagenen Bauunternehmens Astroc Mediterraneo sowie Aussagen zu einer abgelehnten Übernahme der französischen Groupe EIFFAGE durch Sacyr.
Die Aktie von Astroc Mediterraneo büsste weitere 9,48 Prozent auf 15,95 Euro ein, nachdem sie am 17. April noch bei 45,51 Euro gestanden hatte. Spekulationen über Bilanzierungsfehler hätten den Kursrutsch ausgelöst, sagten Händler. Ausserdem solle eine neue Gesetzgebung in Valencia die Förderung der Bauentwicklung deutlich restriktiver gestalten und Astroc sei stark auf diese Region ausgerichtet. Experten hätten zudem seit einiger Zeit bereits befürchtet, dass der starke Bauboom in Spanien eine Preisblase erzeuge.
Der Aufsichtsrat des französischen Bauunternehmens EIFFAGE hatte ausserdem am Abend zuvor ein Übernahmeangebot des grössten Anteilseigners Sacyr Vallehermoso abgelehnt. Die Beteiligungen von Sacyr auf dem spanischen Immobilienmarkt seien sehr riskant und die Bewertung könne bald gesenkt werden, wurde argumentiert. Daraufhin brachten Sacyr um 8,15 Prozent auf 40,80 Euro ein und Inmocaral fielen um 11,27 Prozent auf 4,33 Euro. Acciona verloren 5,07 Prozent auf 163,75 Euro und Fadesa rutschten um 11,06 Prozent auf 27,35 Euro ab. Auch andernorts sackten die Aktien von Bauunternehmen ab: Die französische Vinci büsste 1,63 Prozent auf 118,34 Euro ein und die Titel des Baustoffunternehmens Lafarge sanken um 1,73 Prozent auf 115,39 Euro.
Mit plus 3,44 Prozent auf 9,62 Euro quittierten Anleger die Quartalszahlen des Telekomausrüsters Alcatel-Lucent . Der Konzern verbuchte einen Umsatzrückgang und rutschte operativ ins Minus. Es werde aber erwartet, dass es nun wieder berghoch gehe, sagten Händler. Die Papiere von Akzo Nobel gewannen nach der Bekanntgabe von Quartalszahlen 3,24 Prozent auf 59,00 Euro. Der niederländische Chemiekonzern hat im ersten Quartal deutlich mehr verdient als im Vorjahr. Zudem will Akzo Nobel 1,6 Milliarden Aktien zurückkaufen, was rund zehn Prozent der Stammaktien entspreche, teilte das Unternehmen mit.
In London brachen die Aktien des Telefonbuchverlags Yell um 20,24 Prozent auf 488,50 Pence ein. Der Konzern hatte mitgeteilt, dass das organische Wachstum in den USA im laufenden Jahr nur bei rund drei Prozent liegen werde, nachdem es zuletzt zweistellig gewachsen war. (awp/mc/gh)