Auch Konjunkturdaten stünden nicht auf der Agenda. Im den Fokus rückten unterdessen europaweit Übernahmen und Fusionen, die zu heftigen Kursbewegungen bei den betroffenen Einzelwerten führten.
Der EuroSTOXX 50 verlor 0,61 Prozent auf 4.066,78 Punkte. Zeitweise kletterte der europäische Leitindex bis auf 4.115 Zähler. Der STOXX 50 , der auch Schweizer und britische Werte umfasst, fiel um 0,66 Prozent auf 3.651,04 Zähler. Der Euronext 100 gab um 0,52 Prozent auf 961,18 Punkte nach. Der französische Leitindex CAC 40 verlor in Paris 0,75 Prozent auf 5.496,07 Zähler. Der Londoner FTSE-100-Index fiel um 0,19 Prozent auf 6.233,30 Punkte.
Aktien von Akzo Nobel sprangen um 15,66 Prozent auf 53,68 Euro nach oben, nachdem der niederländische Chemie- und Pharmakonzern seine Pharmasparte Organon an Schering-Plough verkaufen will. Der US-Pharmakonzern biete elf Milliarden Euro in bar, teilte Akzo Nobel mit. Der bislang geplante Börsengang der Tochter wurde daher abgesagt. Der erwartete Erlös sei deutlich höher als am Markt bisher erwartet, sagten Händler.
Davon profitierte der gesamte Sektor – in London kletterten die Papiere von Imperial Chemical Industries (ICI) um 5,44 Prozent auf 489,50 Pence nach oben. Händler verwiesen auf Spekulationen auf eine mögliche Offerte von AkzoNobel. Es sei bereits zuvor immer wieder auf ein Interesse der Niederländer gesetzt worden und mit dem Verkauf Pharmasparte Organon an Schering-Plough flamme diese Spekulation wieder auf.
Alliance Boots bauten unterdessen ihre sprunghaften Kursgewinne vom Freitag weiter aus und legten an der «Footsie»-Spitze um 7,15 Prozent auf 996,50 Pence zu. Der Pharmagrosshändler hat das Übernahmeangebot von KKR und dem Alliance-Manager Stefano Pessina von zehn Pfund je Aktie abgelehnt.
Unterdessen verloren Tate Lyle als einer der schwächsten Werte 2,56 Prozent auf 551,50 Pence. ABN Amro hatte das Kursziel von 730 auf 650 Pence gesenkt und die Einschätzung «Underweight» bestätigt. Der Start in das neue Jahr sei enttäuschend verlaufen, so die Analysten.
Swisscom-Aktien fielen am SMI-Ende um 2,40 Prozent auf 447,75 Franken. Der Schweizer Telekomkonzern will den italienischen Festnetzanbieter Fastweb übernehmen. Der Gesamtkaufpreis belaufe sich auf 3,7 Milliarden Euro oder 47 Euro je Fastweb-Aktie. Börsianer begründeten die Kursverluste mit dem eher hohen Preis, den die Schweizer für den italien ischen Festnetzanbieter bieten. Fastweb sprangen unterdessen um 15,04 Prozent auf 48,34 Euro – am Markt gebe es die Hoffnung auf ein Gegenangebot. (awp/mc/gh)