EU-Schluss: Etwas schwächer – Wall Street und Banken belasten

Verantwortlich dafür waren laut Börsianern der Abwärtstrend an der Wall Street, der die Notierungen am Nachmittag nach unten zog, sowie die Kursverluste der schwer gewichteten Finanztitel. Auch die neuen Rekordstände bei Öl und Euro belasteten.


Der EuroSTOXX 50 ging bei 3.736,12 Punkten aus dem Handel, was einem Minus von 0,90 Prozent entsprach. Der STOXX 50 , der auch schweizerische und britische Werte umfasst, gab um 0,53 Prozent auf 3.148,61 Punkte nach. Der Euronext 100 schloss 0,63 Prozent tiefer bei 868,41 Punkten. In Paris fiel der CAC 40 um 0,77 Prozent auf 4.872,64 Zähler. Beim Londoner FTSE 100 standen zum Schluss Abschläge von 0,30 Prozent auf 6.034,70 Zähler zu Buche.


Britische Bankentitel gerieten unter Druck, nachdem die Royal Bank of Scotland (RBS) angekündigt hatte, wegen der internationalen Kreditkrise eine Kapitalerhöhung von zwölf Milliarden Pfund (15 Milliarden Euro) vornehmen zu wollen. Gleichzeitig gab das Unternehmen neue Abschreibungen in Höhe von 5,9 Milliarden Pfund bekannt, die bislang höchste Summe einer britischen Bank. RBS-Papiere gaben um 3,89 Prozent auf 360,00 Pence nach. Die Titel von HBOS fielen um 3,70 Prozent auf 519,27 Pence, und für Barclays-Papiere ging es um 3,66 Prozent auf 460,00 Pence nach unten. Anleger fürchteten, dass neben der RBS noch weitere Banken zusätzliche Abschreibungen vornehmen könnten, erklärten Händler die Kursverluste im Finanzsektor. Im kontinentaleuropäischen Finanzsektor verzeichneten ING Groep und BNP Paribas überdurchschnittliche Verluste.


Aktien von Associated British Foods (AB Foods) verloren nach der Präsentation ihrer Halbjahreszahlen 2,13 Prozent auf 871,00 Pence. Händlern zufolge nahmen die Anleger Gewinne mit, nachdem der Lebensmittelkonzern einen vorsichtigen Ausblick geliefert habe. Das Zahlenwerk allerdings habe am oberen Rand der Erwartungen gelegen.


Renault gaben um 2,37 Prozent auf 65,22 Euro nach. Laut Händlern haben enttäuschende Umsatzzahlen für das erste Quartal Sorgen um die Erreichbarkeit der Jahresziele des französischen Autobauers geschürt. Papiere des Konkurrenten PSA Peugeot Citroen büssten 2,59 Prozent auf 45,15 Euro ein.


Dagegen gehörten Öl- und Minenwerte angesichts der Rekordjagd bei den Rohstoffpreisen zu den grössten Gewinnern. An der «Footsie»-Spitze gewannen Eurasian Natural Resources 8,71 Prozent auf 1.300,10 Pence. Dahinter versammelten sich Kazakhmys (plus 3,80 Prozent auf 1.694,00 Pence) und Antofagasta (plus 3,49 Prozent auf 830,00 Pence). Tullow Oil legten um 1,53 Prozent auf 732,68 Pence zu. Im EuroSTOXX 50 ging es für Eni um 0,71 Prozent auf 24,20 Euro hoch, und TOTAL verteuerten sich um 0,16 Prozent auf 51,75 Euro.


An der Börse in Oslo rückten die Titel von Norsk Hydro um 0,96 Prozent auf 73,90 norwegische Kronen vor. Der Aluminiumproduzent habe im ersten Quartal mit seinem bereinigten Gewinn vor Zinsen und Steuern sowohl die eigenen Erwartungen als auch die durchschnittlichen Marktschätzungen übertroffen, schrieben die Analysten der Investmentbank Carnegie. In Amsterdam schossen die TomTom-Papiere an der Spitze des Amsterdam-Exchanges-Index (AEX) um 9,54 Prozent auf 22,62 Euro in die Höhe. Händlern zufolge dürfte die angestrebte Übernahme von TeleAtlas ohne Auflagen genehmigt werden – deren Aktie gewann 5,85 Prozent auf 26,97 Euro. (awp/mc/pg)

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