Zudem sei es zu grösseren Umschichtungen aus Anleihen in Aktien gekommen, nachdem die Renditen der Staatspapiere zuletzt nochmal auf neue historischen Tiefstände gefallen sind.
Der EuroStoxx 50 schnellte um 3,52 Prozent vor auf 2.715,27 Punkte in die Höhe und baute damit seine moderaten Vortagesgewinne massiv aus. In Paris stieg der CAC 40 um 3,81 Prozent auf 3.623,84 Punkte. Für den Londoner FTSE 100 ging es um 2,70 Prozent auf 5.366,41 Punkte nach oben.
Bankaktien verbuchten angesichts der wieder guten Stimmung an den Märkten deutliche Aufschläge. So stiegen BNP Paribas an der Spitze des europäischen Leitindex EuroStoxx 50 um 5,93 Prozent auf 52,30 Euro. Dahinter folgten Axa mit plus 5,71 und Societe Generale mit plus 5,69 Prozent.
Auch der Bausektor zeigte sich dank positiver Nachrichten aus Frankreich mit einem Plus von 3,25 Prozent im Stoxx Europe 600 Construction + Materials europaweit gefragt. Vinci-Aktien verteuerten sich nach Zahlen um 4,75 Prozent auf 36,27 Euro. Der französische Baukonzern steigerte im ersten Halbjahr seinen Nettogewinn um 1,9 Prozent zum Vorjahr. Ein Analyst stufte die Bilanz «etwas über den Markterwartungen» ein.
In Zürich legten Holcim daraufhin um 3,19 Prozent auf 63,05 Franken zu. Händler verwiesen neben dem positiven Einfluss von Vinci auf die Papiere des Schweizer Baustoffherstellers auch auf eine Hochstufung durch Cheuvreux von «Underperform» auf «Outperform». Zahlreiche Fundamentaldaten zeigten, dass aus Bewertungssicht die Talsohle in Reichweite rücke, hiess es in der Studie der französischen Investmentbank.
An der Londoner Börse zählten Minenwerte nach guten Vorgaben aus Australien zu den Favoriten. Xstrata gewannen 6,04 Prozent auf 1.088 Pence und Kazakhmys stiegen um 6,66 Prozent auf 1.233 Pence. Auch europaweit gehörten Rohstoffwerte zu den Favoriten: Der entsprechende Branchenindex Stoxx Europe 600 Basic Ressources legte um 4,59 Prozent zu.
Papiere von Tui Travel gewannen 7,35 Prozent auf 216,10 Pence. Laut «Financial Times Deutschland» erwägt Tui eine Re-Integration der britischen Reisetochter in den Konzern. Ein Händler rechnet bei einem eventuellen Übernahmeangebot für die restlichen Anteile mit einer Prämie von rund zwanzig Prozent.
Der französische Medien- und Telekomkonzern Vivendi hob nach einem starken ersten Halbjahr die Prognosen für 2010 an. Richard Houbron, Analyst bei Cheuvreux, sieht das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen auf den Unternehmenswert über den Prognosen und bleibt bei «Outperform», die Titel stiegen um 5,00 Prozent auf 19,33 Euro. Schwächster Wert im französischen Leitindex waren die Papiere von Bouygues, die nur um 0,72 Prozent auf 32,265 Euro vorrückten. Der Mischkonzern hatte im ersten Halbjahr vor allem wegen einer Schwäche im Baugeschäft weniger verdient als im Vorjahreszeitraum.
Schliesslich legten die Papiere des britischen Finanzkonzerns Standard Chartered und des Bierbrauers Anheuser-Busch Inbev um etwas mehr als 4 Prozent zu. Beide Werte werden am 20. September in den Index Stoxx Europe 50 aufsteigen, wie am Vorabend bekannt wurde. (awp/mc/ps/29)