EU-Schluss: EuroStoxx 50 steigt auf Zweimonatshoch

Der europäische Leitindex verabschiedete sich mit Gewinnen von 0,87 Prozent bei 2.931,31 Punkten aus dem Handel. In Paris stieg der Cac 40 um 0,48 Prozent auf 3.957,89 Punkte, womit er sich ebenfalls so stark wie seit zwei Monaten nicht mehr präsentierte. An der Londoner Börse rückte der FTSE 100 um 0,43 Prozent auf 5.644,63 Zähler vor – so stark hatte das Börsenbarometer seit Juni 2008 nicht mehr geschlossen. Er sehe den Markt weiter skeptisch und die jüngste Rally sei etwas weiter gelaufen als von ihm erwartet, kommentierte Analyst Philippe Gijsels von BNP Paribas Fortis Global Markets. «Aber so lange die Liquidität da ist, kann man nicht sagen, wie lange es weiterläuft. Die Anleger haben angesichts der niedrigen Zinsen kaum Alternativen zur Aktie.»


Von den Zinssignalen der Fed und der geplanten weiteren Lockerung der Geldpolitik in Japan profitierten sämtliche Bankenwerte, schrieben die Experten der Bernecker Börsenbriefe. In Europa seien der Europäischen Zentralbank wegen der Griechenland-Hilfen für kurze Zeit die Hände gebunden und die Zinsen dürften daher niedrig bleiben. Unicredit-Titel reagierten zudem sehr positiv auf Zahlen und den Dividendenvorschlag der italienischen Grossbank, die nicht so stark unter die Räder gekommen war wie von Experten erwartet. Sie gewannen an der EuroStoxx-Spitze 6,01 Prozent auf 2,1600 Euro. ING-Papiere verteuerten sich um 2,37 Prozent auf 7,462 Euro. In London legten Anteilsscheine von Standard Chartered um überdurchschnittliche 1,91 Prozent auf 1.782,42 Britische Pence zu.


Minenwerte zählten dank steigender Rohstoffpreise ebenfalls zu den grössten Gewinnern – der STXE 600 Basic Resources war mit plus 2,29 Prozent das stärkste Branchenbarometer. Aktien des britischen Minenwertes Kazakhmys gewannen 2,41 Prozent auf 1.532,00 Pence.


Vage Übernahmehoffnungen liessen Arriva-Titel um 16,82 Prozent auf 687,31 Pence in die Höhe schiessen. Beim nicht im «Footsie» notierten britischen Verkehrsanbieter hat ein Übernahme-Interessent angeklopft. Das Unternehmen bestätigte, ein Signal für ein mögliches Angebot erhalten zu haben. Es sei aber ungewiss, ob ein Angebot vorgelegt werde. Laut Händlern könnte der mögliche Interessent 700 Pence je Arriva-Aktie bieten. Die Deutsche Bahn wollte sich dazu nicht äussern. Marktgerüchte würden grundsätzlich nicht kommentiert, sagte ein Sprecher auf Anfrage in Berlin. Arriva ist nach eigenen Angaben in zwölf europäischen Ländern mit Bahnen und Bussen präsent. In Deutschland betreiben mehrere regionale Gesellschaften Netze für Nahverkehrszüge. (awp/mc/pg/28)

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