EU-Schluss: Fest – BNP sorgt für anhaltend gute Stimmung

Auch in Paris setzte der CAC 40 im Zuge abschmelzender Gewinne an Wall Street vom Hoch zurück und es blieb ein Zuwachs von 1,53 Prozent auf 3.725,21 Zähler. Der Londoner FTSE 100 kletterte noch um 0,62 Prozent auf 5.276,64 Zähler.


«Die letzten Quartalsberichte waren Balsam für die Seele und wurden dankbar aufgenommen», sagte Marktanalyst Mark Rohles von IG Markets. Insgesamt wirkten die Anleger deutlich zuversichtlicher und gefestigter, das Thema Griechenland spiele wohl zunächst keine Rolle mehr in den Köpfen der Investoren. Diese positive Stimmung sei zudem von einigen US-Konjunkturdaten unterstützt worden.


Zwar setzte auch der Bankensektor im späten Handel etwas zurück, er gehörte jedoch insgesamt wie am Vortag zu den Favoriten. Der Branchenindex erholte sich um weitere 2,08 Prozent. Auch BNP Paribas ist auf dem Weg zurück zu alter Stärke. Die französische Grossbank hatte im vergangenen Jahr einen Milliardengewinn erwirtschaftet und die Erwartungen von Analysten übertroffen. Dabei hatte das Finanzinstitut vor allem vom wieder erstarkten Investmentbankgeschäft und von der Übernahme von Teilen des in der Krise zerschlagenen Finanzkonzerns Fortis profitiert. Morgan Stanley stufte die Titel zudem auf «Overweight» hoch. Die Anteile verteuerten sich als drittbester Wert des EuroStoxx um 3,96 Prozent auf 51,150 Euro.


Favorit waren Papiere der ING mit plus 5,61 Prozent auf 6,812 Euro. Der vom Staat gestützte niederländische Finanzkonzern steckt zwar weiter tief in den roten Zahlen, Fortschritte hatte es allerdings im Bankensegment, dem künftigen Kerngeschäft des Konzerns, gegeben. Intesa SanPaolo zogen um 4,25 Prozent auf 2,7000 Euro an.


In London bauten Barclays ihre Vortagesgewinne um 2,91 Prozent aus auf 303,44 Britische Pence. In Zürich waren Julius Bär mit einem Zuwachs von 2,56 Prozent auf 33,70 Schweizer Franken einer der Favoriten im SMI . Die UBS zeigte sich in einer Branchenstudie besonders optimistisch für europäische Investmentbanken. Anhaltende Kaufempfehlungen gab es neben Barclays und BNP Paribas auch für die Deutsche Bank und die Societe Generale .


Favorit in der ausschliesslich mit Gewinnern bestückten Liste der Sektorindizes war die konjunktursensitive Baubranche – der Index zog um 2,44 Prozent an. Papiere des Schwergewichts Vinci stiegen um 2,36 Prozent auf 38,63 Euro, ebenfalls hoch gewichtete Anteile von Saint Gobain legten um 3,26 Prozent auf 33,440 Euro zu. Im SMI waren Papiere des Zementherstellers Holcim mit plus 3,11 Prozent auf 72,90 Franken an der Spitze. Börsianer erklärten dies mit einer Erholung von der jüngsten Schwäche sowie teilweise überraschend positiven Daten vom US-Immobilienmarkt.


EADS ragten im CAC-40 mit einem Aufschlag von 4,97 Prozent auf 14,480 Euro heraus. Grund sei die bevorstehende Einigung über die Finanzierung des Militärtransporters A400M, hiess es am Markt. Zudem hob im Zuge diverser Presseberichte zu dem A400M-Thema das französische Brokerhaus Cheuvreux die Titel von «Outperform» auf ihre «Selected List». Sollte die Finanzierung wie geplant zustande kommen, würde das EADS vor einer Abstufung des Kreditratings und damit vor einer Kapitalerhöhung bewahren. Das Schlimmste für Airbus sei wohl überstanden, meint Cheuvreux-Analyst Antoine Boivin-Champeux. (awp/mc/pg/35)

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