EU-Schluss: Fest – China und Bernanke beflügeln
Der Pariser Cac 40 legte 1,96 Prozent auf 3.446,77 Punkte zu und auch für den Londoner FTSE 100 ging es um 1,15 Prozent auf 5.085,86 Punkte in die Höhe.
Als Gründe führten Börsianer positive Meldungen zu den chinesischen Exporten an, die Sorgen um eine Abschwächung der Weltwirtschaft abmilderten und am Nachmittag auch für einen guten Auftakt an der Wall Street sorgten. Kreisen zufolge sollen diese im Mai gegenüber dem Vorjahr um 50 Prozent zugelegt haben. Äusserungen von Fed-Präsident Bernanke, der sich ermutigt von den Entschuldungsmassnahmen der europäischen Regierungen zeigte, sorgten für weiteren Auftrieb. Bernanke attestierte auch der US-Wirtschaft eine intakte Erholung, gleichwohl die Besserung am Arbeitsmarkt schleppend sei.
Ein grosses Thema an den Börsen war erneut BP, deren Aktien zu den wenigen Verlierern gehörten. Gerüchte, der Ölkonzern könne nun doch seine Dividende aussetzen, belasteten die Aktien weiterhin und schickten sie mit minus 4,24 Prozent auf 391,67 Pence auf Talfahrt. US-Präsident Obama und weitere Regierungsmitglieder hatten zuletzt den Druck erhöht und mehrfach eine Senkung der Dividende gefordert.
Im Technologiesektor litten Nokia unter Gerüchten über eine drohende Gewinnwarnung. Händler stellten für diesen Fall eine mögliche Verbindung zu Apples Erfolgen mit dem iPhone her. Nokia-Papiere sackten um 2,32 Prozent auf 7,80 Euro ab. Gefragt waren dagegen STMicroelectronics , die 3,80 Prozent auf 6,739 Euro zulegten. Die Titel des Halbleiterkonzerns profitierten von optimistischen Prognosen des US-Konkurrenten Texas Instruments . ASML Holding legten in Amsterdam ebenfalls 3,24 Prozent zu.
Ausserdem erholte sich der Bankensektor wieder von seinen Einbussen des Vortags. Händler verwiesen auf Aussagen von Citigroup-Analysten, die den europäischen Banken in diesem Jahr einen 36-prozentigen Anstieg der Dividenden zutrauen. Im EuroStoxx 50 gewannen Societe Generale als bester Wert der Branche 4,67 Prozent auf 31,745 Euro. Unter den besseren Werten war auch die spanische Banco Santander, deren Papiere 3,86 Prozent auf 7,639 Euro zulegten. Die Spanier übernehmen von der Bank of America die übrigen Anteile an ihrem Ableger Santander Mexico. (awp/mc/pg/27)