EU-Schluss: Fest – ‹Footsie› auf neuem Hoch seit 09/2008

Die deutlich trüber gewordenen Geschäftsaussichten für das Verarbeitende Gewerbe im Bundesstaat New York sowie die etwas geringer als erwartet gesunkenen Lagerbestände hatten kaum Einfluss. Sie konnten die positive Stimmung nicht drücken.


Der Leitindex der Eurozone, der EuroStoxx 50 , schloss mit plus 1,50 Prozent auf 2.926,15 Punkte. Für den Pariser CAC-40-Index ging es ebenfalls um 1,50 Prozent hoch, und zwar auf 3.863,16 Zähler. Der Londoner FTSE 100 gewann 1,63 Prozent auf 5.382,67 Punkte und markierte damit ein 14-Monatshoch. Vor allem Kursgewinne der schwer gewichteten Minenwerte trugen zu dem Plus im «Footsie» bei, nachdem die Rohstoffpreise wieder gestiegen sind.


Schwächster Wert im EuroStoxx 50 war der Vivendi-Titel mit minus 2,57 Prozent auf 19,30 Euro. Der französische Medien- und Telekomkonzern setzte sich im Übernahmekampf um den brasilianischen Netzbetreiber GVT gegen den spanischen Telekomkonzern Telefonica durch. Telefonica-Titel gewannen 0,60 Prozent auf 19,375 Euro. Einzige weitere Aktien im EuroStoxx 50 mit Kursverlusten war die der Bank ING , die um 0,90 Prozent auf 9,925 Euro nachgab.


Die Aktien von EADS stiegen trotz eines erlittenen Verlusts im dritten Quartal an die Spitze im CAC 40 mit plus 4,52 Prozent auf 13,75 Euro. Ein Analyst von Cheuvreux meinte zu den Zahlen des Luft- und Raumfahrtkonzerns: Vor Einmaleffekten habe das Ergebnis vor Zinsen und Steuern die Schätzungen übertroffen, nach Berücksichtigung dieser Faktoren aber nicht überrascht.


Europäische Autowerte legten nach der Vorlage der Oktober-Statistik des Verbandes der europäischen Automobilhersteller (ACEA) zu. Die Fahrzeugbauer hatten im abgelaufenen Monat weiter von staatlichen Subventionen profitiert und die Neuzulassungen in ganz Europa um elf Prozent auf 1,26 Millionen Stück steigern können. Dabei hatte der italienische Autobauer Fiat den Marktanteil in den ersten zehn Monaten von 8,0 auf 8,8 Prozent erhöht, was die Aktie um 2,06 Prozent auf 10,92 Euro steigen liess. Ebenfalls etwas besser als der Gesamtmarkt hatten die französischen Fahrzeughersteller PSA Peugeot Citroen und Renault abgeschnitten. Die PSA-Papiere gewannen 4,48 Prozent auf 25,44 Euro, während die Renault-Anteilsscheine um 3,16 Prozent auf 33,645 Euro zulegten.


In London sprangen Lonmin nach Zahlenvorlage mit einem Aufschlag von 9,30 Prozent auf 1.733 Pence an die Spitze des FTSE 100. Der Minenkonzern hatte Jahreszahlen vorgelegt und eine deutliche Produktionssteigerung angekündigt. Zudem legten die Rohstoff- und Metallpreise wieder zu. Der Goldpreis etwa setzte seine Rekordjagd fort und stieg bei 1.136,50 US-Dollar auf den höchsten jemals erreichten Stand. Xstrata gewannen 7,79 Prozent auf 1.093 Pence und auch Antofagasta , Rio Tinto , Randgold und Anglo American verbuchten Gewinne zwischen vier und knapp acht Prozent.


In Stockholm büssten die Titel von Hennes & Mauritz (H&M) nach enttäuschenden Absatzzahlen 3,56 Prozent auf 420,50 schwedische Kronen ein. (awp/mc/pg/33)

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