Der europäische Leitindex EuroSTOXX 50 gewann 1,57 Prozent auf 3.748,56 Zähler. Der STOXX 50 , der auch schweizerische und britische Werte umfasst, legte um 1,72 Prozent auf 3.142,62 Zähler zu. Der Euronext 100 stieg um 1,58 Prozent auf 864,12 Punkte. In Paris ging es für den CAC 40 um 1,56 Prozent auf 4.855,10 Punkte nach oben. Der britische FTSE 100 kletterte um 2,36 Prozent auf 6.046,20 Punkte.
Im Fokus der Anleger standen unter anderem LVMH mit Zahlen. Der französische Luxusgüterkonzern hatte seinen Umsatz im ersten Quartal gesteigert und sein Ziel bekräftigt, im laufenden Jahr ein «handfestes Wachstum» zu erzielen. Daraufhin zogen die Titel an der Spitze des EuroSTOXX um 4,02 Prozent auf 69,33 Euro an.
Deutlich nach unten ging es indes für L’Oreal, die am Indexende 7,36 Prozent auf 73,75 Euro verloren. Der Kosmetikkonzern verzeichnete aufgrund deutlich gesunkener Umsätze in einem «ausserordentlich schwierigen Umfeld» in Nordamerika ein unerwartet geringes weltweites organisches Wachstum. Die UBS reagierte mit einer Senkung der Einstufung von «Buy» auf «Neutral» und kürzte das Kursziel von 96 auf 89 Euro. Merrill Lynch und Cheuvreux bestätigten die Papiere indes mit «Buy».
France Telecom sanken um 6,01 Prozent auf 20,86 Euro. Der Telekomkonzern prüft einem Pressebericht zufolge die Übernahme seines skandinavischen Konkurrenten TeliaSonera . Eine Akquisition könnte mit rund 30 Milliarden Euro zu Buche schlagen, berichtete die französische Tageszeitung «Le Figaro». Ein Händler äusserte insbesondere Bedenken über die Grösse des Deals und sah angesichts fehlender Synergien ernste Integrationsrisiken.
Gefragt waren in Paris indes Peugeot-Papiere , die sich um 3,16 Prozent auf 45,34 Euro verbesserten. Der französische Autohersteller will seinen Aktionären zum ersten Mal seit fünf Jahren eine höhere Dividende von 1,50 je Aktie zahlen. In den vergangenen fünf Jahren hatte der Autohersteller jeweils 1,35 Euro ausgezahlt.
ASML legten nach einer Berg- und Talfahrt letztendlich um satte 11,59 Prozent auf 16,95 Euro zu. Der niederländische Ausrüster der Chipindustrie hatte im ersten Quartal einen Umsatzrückgang verbucht und die Jahresprognose heruntergeschraubt. «Die Zahlen waren in-line, aber der Ausblick ist lausig», sagte ein Händler.
Im «Footsie» gewannen Experian 11,03 Prozent auf 395,25 Pence. Der Anbieter von Dienstleistungen im Daten- und Informationsmanagement hatte im zweiten Halbjahr ein organisches Umsatzwachstum von zwei Prozent verzeichnet. Merrill Lynch zufolge war dies besser als erwartet. Die schwer gewichteten Titel von Rio Tinto verteuerten sich um 5,99 Prozent auf 6.367,00 Pence. Der Bergbaukonzern profitierte Händlern zufolge von Spekulationen um eine Angebotserhöhung durch BHP Billiton. Diese überlagerten die laut Numis-Experten etwas schwächeren Produktionsdaten aus dem ersten Quartal.
Legal & General sackten indes gegen den Markttrend um 4,89 Prozent auf 124,50 Pence ab. Der Versicherungskonzern hatte im ersten Quartal das Neugeschäft zwar im Vergleich zum Vorjahr gesteigert, warnte jedoch vor schwierigeren Marktbedingungen. (awp/mc/pg)