EU-Schluss: Fest – Gute Stimmung schwappt aus den USA herüber
Der europäische Leitindex EuroStoxx 50 sprang aus seiner zuletzt engen Handelsspanne nach oben heraus und schloss auf dem höchsten Stand seit Ende April. Hierauf hätten Anleger schon lange gewartet, hiess es.
Der EuroStoxx 50 ging mit plus 2,28 Prozent bei 2.839,12 Punkten nahe seinem Tageshoch von 2.844 Zählern aus dem Handel. In Paris gewann der CAC-40-Index 2,12 Prozent auf 3.828,34 Punkte und schloss damit ebenfalls so hoch wie seit fast fünfeinhalb Monaten nicht mehr. Der Londoner FTSE 100 rückte um 1,51 Prozent auf 5.747,35 Punkte vor.
Grösster Gewinner waren Rohstoffwerte, deren Sektorindex Stoxx Europe 600 Basic Resources mit plus 3,34 Prozent auch auf ein neues Fünfeinhalbmonatshoch kletterte. Händler verwiesen auf wieder steigende Preise für Metalle als Antrieb, nachdem der Sektor noch am Vortag unter dem Eindruck der fallenden Metallnotierungen wegen des erstarkten Dollars zu den Verlierern zählte. Tagessieger im Stoxx Europe 50 waren Aktien von Anglo American mit einem Kurssprung von 5,39 Prozent auf 2.791 Pence.
Technologietitel gehörten europaweit ebenfalls zu den grössten Gewinnern. Der US-Chiphersteller Intel hatte am Vorabend besser als erwartete Quartalszahlen vorgelegt und optimistisch in die Zukunft geblickt. Das gab dem Sektor laut Händlern einen positiven Impuls. Der Halbleiterwert ASML Holding sprang um 4,96 Prozent auf 23,180 Euro hoch, zusätzlich beflügelt durch die eigenen Quartalszahlen. Der niederländische Chipausrüster steigerte sein Nettoergebnis stärker als von Analysten erwartet. Der Index europäischer Technologiewerte stieg um 2,26 Prozent.
Bankwerte konnten hingegen mit einem Plus von 1,27 Prozent im Stoxx Europe 600 Banken nur durchschnittlich zulegen. Die britische Bank Standard Chartered erhöht ihr Kapital um 3,3 Milliarden Pfund und die Titel des Instituts verloren als einer der schwächsten Werte im FTSE 100 1,70 Prozent auf 1.876 Pence. Auch die besser als erwartet ausgefallene Bilanz von JPMorgan konnte die Stimmung nicht weiter nach oben hieven, zumal auch die Aktie der US-Bank leichte Kursverluste verzeichnete.
Grösster Verlierer im «Footsie» waren aber Burberry mit minus 2,98 Prozent auf 1.012,50 Pence. Der Luxusgüterhersteller konnte mit seiner Bilanz die Börsianer offenbar nicht überzeugen. JPMorgan sah die Halbjahresbilanz «im Rahmen der Prognosen», das Wachstum habe aber etwas enttäuscht. (awp/mc/ps/28)