EU-Schluss: Fest – Notenbanken stützen Kurse

Zum Kreis der beteiligten Banken gehören neben der US-Notenbank Fed und der Europäischen Zentralbank (EZB) die Bank of England (BoE) und die Notenbanken in der Schweiz und Kanada.


Der europäische Leitindex EuroSTOXX 50 stieg um 1,71 Prozent auf 3,606,59 Punkte. Der STOXX 50 , der auch schweizerische und britische Werte umfasst, verzeichnete ein Plus von 1,19 Prozent auf 3.059,29 Zähler. Der Londoner FTSE 100 gewann 1,09 Prozent auf 5.690,40 Punkte.


Vor allem Finanzwerte profitierten von der gemeinsamen Aktion der Notenbanken. Die Massnahmen sollen der Liquiditätszufuhr auf den Geldmärkten dienen, nachdem sich dort die Lage wieder zusehends angespannt darstellt. So kündigte die US-Notenbank eine Ausweitung ihrer Offenmarktgeschäfte an.


Titel der Societe Generale stiegen um 4,46 Prozent auf 66,94 Euro. Credit Agricole legtenum 3,99 Prozent auf 17,74 Euro zu. BNP Paribas verteuerten sich um 3,85 Prozent auf 58,22 Euro. In London gewannen die Papiere der Royal Bank of Scotland Group 4,47 Prozent auf 344,75 Pence. HSBC Holdings stiegen um 2,73 Prozent auf 790,5 Pence. Auch Versicherer schlossen sehr fest.


Iberdrola stiegen mit plus 5,48 Prozent auf 10,59 Euro an die Spitze des EuroSTOXX 50. Die spanische Zeitung «Negocio» hatte über Gerüchte berichtet, der französische Versorger Electricite de France (EdF) erhalte von der spanischen Regierung grünes Licht für ein Gebot für den spanischen Wettbewerber. Die Offerte könne bei etwa 15 Euro je Aktie liegen.


Nokia sackten mit minus 5,49 Prozent auf 20,30 Euro ans untere Ende des EuroSTOXX-50. Händler verwiesen auf Sorgen um eine abflauende Nachfrage für Mobiltelefone der dritten Generation (3G), nachdem der US-Halbleiterhersteller Texas Instruments (TI) seine Ergebnis- und Umsatzprognose für das erste Quartal gesenkt und damit die Markterwartungen enttäuscht hatte. Als Grund nannte das US-Unternehmen die Entscheidung eines wichtigen Kunden, seine Aufträge zu kürzen. TI ist ein wichtiger Lieferant für Nokia. Mehrere Analysten stuften die Nokia-Aktie ab.


In Paris brachen EADS-Papiere nach Vorlage enttäuschender Zahlen um 6,83 Prozent auf 16,10 Euro ein und waren damit der schwächste Wert im CAC-40-Index . Händler verwiesen auf das schwache Zahlenwerk und einen mit Enttäuschung aufgenommenen Ausblick. Hinzu komme, dass der US-Flugzeugbauer Boeing einen formellen Protest gegen die Vergabe eines milliardenschweren Auftrags durch die US-Luftwaffe an EADS einlegen will. Der Luft- und Raumfahrtkonzern ist im vergangenen Jahr wegen Sonderaufwendungen bei Airbus und des schwachen US-Dollars deutlicher in die roten Zahlen gerutscht als erwartet.


In London dämmten Minenwerte ihre Verluste bis zum Abend ein. Angesichts abflauender Übernahmefantasien zählte Xstrata aber auch bei Handelsschluss zu den Verlierern. Die Titel verloren 2,40 Prozent auf 3.742 Pence. Der brasilianische Eisenerzkonzern Vale do Rio Doce steht einem Pressebericht zufolge kurz vor dem Rückzug der Übernahmeofferte für den Bergbaukonzern. (awp/mc/pg)

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