EU-Schluss: Fest – Quartalsberichte und Wall Street stützen

Der Londoner FTSE 100 stieg um 1,29 Prozent auf 4.243,71 Punkte. Für den Pariser CAC 40 ging es um 1,38 Prozent auf 3.159,85 Zähler nach oben.


Die verschärfte Warnung der Welt-Gesundheitsorganisation WHO vor einer Grippepandemie hat die positive Stimmung nicht verhagelt. Analysten gehen davon aus, dass die Krise ohne signifikante Auswirkungen auf die Realwirtschaft vorübergehen wird. In den USA überzeugten die wöchentlichen Arbeitslosenzahlen sowie die Stimmung der Einkaufsmanager in der Region Chicago und gaben neben Unternehmensbilanzen weiteren Auftrieb.


Wie bereits am Vortag führten Versicherer und Banken die Aufwärtsbewegung an. Der Sektorindex europäischer Versicherungstitel gewann über fünf Prozent, gefolgt vom Bankenindex mit plus vier Prozent. Aegon bildeten mit einem Kursgewinn von 16,28 Prozent auf 3,900 Euro die Spitze des EuroSTOXX. Aktien des französischen Versicherers AXA stiegen um 10,20 Prozent auf 12,745 Euro. Konzernchef Henri de Castries wiederholte im Gespräch mit der Zeitung «Les Echos», dass kein Bedarf an frischem Kapital besteht. Aktien des britischen Lebensversicherers Standard Life sanken nach einem Umsatzeinbruch indes um 1,25 Prozent auf 190,25 Britische Pence.


Gefragtester Bankentitel im Leitindex waren erneut ING Groep mit plus 9,12 Prozent auf 7,086 Euro. Royal Bank of Scotland (RBS) sprangen um 13,59 Prozent auf 41,75 Pence an die «Footsie»-Spitze und UBS zogen als Favorit im SMI um 5,77 Prozent auf 15,96 Schweizer Franken an – sie bestätigten damit das positive Branchenbild.


Mit Aufschlägen von 9,66 Prozent auf 24,570 Euro konnten sich die Titel von Renault ebenfalls sehen lassen. Der französische Autobauer hatte im ersten Quartal zwar einen Umsatzrückgang verbucht, bestätigte aber gleichzeitig sein Ziel, im laufenden Jahr einen positiven freien Cash Flow generieren zu wollen. «Das erste Quartal liegt hinter uns und die europäischen Märkte dürften sich dank Programmen wie der Abwrackprämie in Deutschland und ähnlichen Massnahmen in anderen Ländern weiter erholen», sagte ein Händler.


Auch Capgemini legte Zahlen vor. Der französische IT-Dienstleister hatte mit seinem minimalen Umsatzrückgang im ersten Quartal besser abgeschnitten als erwartet und bestätigte zudem seine Margenziele für das erste Halbjahr. Das brachte den Aktien ein Plus von 4,82 Prozent auf 28,405 Euro ein. Papiere des Baustoffkonzerns Saint-Gobain stiegen trotz Umsatzeinbruch um 3,92 Prozent auf 27,425 Euro.


Beim schwedischen Telekomausrüster LM Ericsson war der Gewinn im Kerngeschäft schwächer ausgefallen als erwartet. Insgesamt bewerteten Analysten die Zahlen uneinheitlich. Die Titel brachen am Ende des STOXX 50 um 5,51 Prozent auf 72,94 Schwedische Kronen ein. STMicroelectronics rückten indes um 0,12 Prozent auf 20,965 Euro vor. Der italienische-französische Chipkonzern hatte im ersten Quartal zwar einen Umsatzrückgang und einen höheren Verlust verbucht, lag damit aber dennoch leicht über den Erwartungen. (awp/mc/pg/34)

Schreibe einen Kommentar