EU-Schluss: Fest – Trichet-Aussagen beflügeln, US-Daten zweitrangig

EZB-Präsident Jean-Claude Trichet hatte kein Signal für rasche weitere Erhöhungen gegeben. Auch der US-Arbeitsmarktbericht am Nachmittag hatte für leicht positive Stimmung gesorgt – hier waren grössere Enttäuschungen ausgeblieben. Ein überraschend schwacher ISM-Index konnte die Kurserholung nicht nachhaltig bremsen und rückte in den Hintergrund. Unterfüttert wurde die positive Marktentwicklung von den US-Börsen, die nach einem leichteren Start zuletzt wieder in die Gewinnzone drehten.


Der EuroSTOXX 50 ging mit plus 1,29 Prozent auf 3.330,90 Zähler aus dem Handel. Für den STOXX 50 ging es um 1,19 Prozent auf 2.874,45 Zähler nach oben. Der Londoner FTSE 100 stieg um 0,95 Prozent auf 5.478,00 Zähler. Der CAC-40-Index gewann 1,11 Prozent auf 4.343,99 Punkte.


Finanztitel gehörten zu den grössten Gewinnern. Hier setzte sich die positive Tendenz vom Vortag fort, sagten Händler. So kletterten Credit Agricole mit plus 6,01 Prozent auf 13,22 Euro an die Spitze im EuroSTOXX. Societe Generale gewannen 4,89 Prozent auf 56,22 Euro. BNP Paribas kletterten um 4,49 Prozent auf 58,675 Euro. In London waren HBOS mit plus 7,57 Prozent auf 279,25 Pence der stärkste Wert.


Fortis retten ein Plus von 0,10 Prozent auf 10,17 Euro. Der belgisch-niederländische Finanzkonzern bekommt nach dem Verkauf eines Teils des Firmenkundengeschäfts von ABN Amro vom Erwerber Deutsche Bank 709 Millionen Euro in bar. Der Kaufpreis liege 300 Millionen Euro unter dem Nettovermögenswert, hatten die beteiligten Unternehmen am Mittwoch nach Börsenschluss mitgeteilt.


Am Indexende verloren ArcelorMittal 3,54 Prozent auf 53,97 Euro. Bereits in den USA und Japan hatten Stahltitel unter Spekulationen gelitten, der grösste US-Autohersteller General Motors (GM) könnte Liquiditätsprobleme bekommen. Mit einer Pleite von GM würde den Stahlherstellern ein wichtiger Kunde verloren gehen, sagten Händler. Vallourec fielen um 6,01 Prozent auf 192,67 Euro.


Unterdessen wichen Anleger auf defensiv eingeschätzte Pharmatitel wie Sanofi-Aventis aus – diese legten um 4,37 Prozent auf 44,94 Euro zu. Für die Konkurrenten AstraZeneca und GlaxoSmithKline ging es in London ebenfalls nach oben – hier stützten zusätzlich positive Analystenkommentare die beiden Werten.


In London gewannen WPP Group 0,81 Prozent auf 463,50 Pence. Am Morgen hatte der Marktforscher Taylor Nelson Sofres (TNS) einen Übernahmevorschlag der Marketingkonzerns abgelehnt. Das Angebot von etwa 260 Pence je TNS-Aktie sei zu niedrig. TNS, die an der Fusion mit dem deutschen Konkurrenten GfK festhalten wollen, legten um 8,11 Prozent auf 242,00 Pence zu.


Carphone Warehouse verloren als einer der schwächsten Werte im «Footsie» 3,37 Prozent auf 180,80 Pence. Merrill Lynch hatte die Titel Händlern zufolge von der «Most preferred list» genommen. Auch Telekom Austria sei von der Liste entfernt worden, die freien Plätze sollen France Telecom und Telefonica eingenommen haben. Beide Titel legten auch deutlich zu. (awp/mc/pg/31)

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