EU-Schluss: Fester – Bankenwerte erneut im Fokus
Angetrieben von starken Quartalszahlen bedeutender Unternehmen in den Vereinigten Staaten sowie teilweise erfreulichen Konjunkturdaten übersprang der Leitindex Dow Jones erstmals die Rekordmarke von 13.000 Punkten.
Der EuroSTOXX 50 schloss mit plus 0,84 Prozent auf 4.404,44 Zähler. Der STOXX 50 , der auch Schweizer und britische Werte umfasst, gewann 0,55 Prozent auf 3.875,78 Punkte. Für den Euronext 100 ging es um 0,87 Prozent auf 1.038,63 Zähler nach oben. In Paris legte der CAC 40 um 1,04 Prozent auf 5.947,33 Punkte zu. Der Londoner FTSE 100 rückte um 0,50 Prozent auf 6.461,90 Zähler vor. Auch im spanischen IBEX-35-Index ging es wieder leicht nach oben: Er gewann 0,29 Prozent auf 14.620,40 Punkte.
Zu den Favoriten im Auswahlindex der Eurozone zählten die Titel der niederländischen Bank ABN Amro, die um 3,46 Prozent auf 36,21 Euro stiegen. Wie erwartet hat das Konsortium um die Royal Bank of Scotland (RBoS) eine Offerte für ABN vorgelegt und damit das Übernahme-Angebot der britischen Barclays Bank übertrumpft. Die Gruppe aus RBoS, Fortis und Santander (BSCH) bietet 39 Euro je Aktie und damit 13 Prozent mehr als Barclays.
Die Titel von Fortis gaben am Ende des EuroSTOXX50 um 1,71 Prozent auf 33,88 Euro nach. RBoS fielen um 0,75 Prozent auf 1.998,00 Pence. Die Aktien der BSCH stiegen hingegen um 1,12 Prozent auf 13,51 Euro, nachdem die Titel am Vormittag zunächst vom Handel ausgesetzt waren. Das Plus begründeten Analysten mit dem Brasilien- und Italien-Geschäft der ABN Amro, das attraktiv für die spanische Bank sei. Barclays-Papiere gewannen 1,61 Prozent auf 724,00 Pence.
HBOS zeigten sich sehr fest mit plus 3,50 Prozent auf 1.094,00 Pence. Die britische Grossbank rechnet 2007 mit einem höheren Gewinn als bisher vom Markt prognostiziert. Das Kreditumfeld bleibe wie zuletzt angekündigt robust.
Sainsbury führten mit plus 7,17 Prozent auf 568,00 Pence den «Footsie» an. Händlern zufolge haben 248 Millionen Aktien zu je 575 Pence das Stück den Besitzer gewechselt. Vermutet wurde, dass die Credit Suisse den 17-prozentigen Anteil der Alliance Bernstein-Holding veräussert hat. Als Käufer komme eine Investorengruppe aus Katar in Frage, hiess es.
Shire Pharmaceuticals gewannen nach starken Quartalszahlen 5,16 Prozent auf 1.161,00 Pence. Zudem hatte die Citigroup die Aktie zuvor in Erwartung starker Zahlen auf «Buy» hochgestuft.
An der Pariser Börse sanken STMicroelectronics als schwächster Wert um 2,72 Prozent auf 14,69 Euro. Der Chiphersteller hat im ersten Quartal weniger verdient und umgesetzt als von Analysten erwartet.
Die Aktien von Michelin verteuerten sich dagegen um 4,40 Prozent auf 92,39 Euro. Der französische Reifenhersteller hat im ersten Quartal des laufenden Geschäftsjahres dank guter Nachfrage nach Lastwagen- und Spezialreifen seinen Umsatz gesteigert. Alstom profitierten von einer Hochstufung auf «Overweight» durch Morgan Stanley sowie von einem Grossauftrag der französischen Bahngesellschaft SNCF in Höhe von 650 Millionen Euro. Die Aktien gewannen 6,44 Prozent auf 107,91 Euro. (awp/mc/pg)