Zuvor hätten anhaltende Sorgen um die negativen Auswirkungen der Krise in den USA auf den weltweiten Finanzsektor eine nachhaltige Erholung verhindert, sagten Börsianer. Hinzu seien am Nachmittag noch schlechte Inflationsdaten aus den USA und ein verhaltener Start der US-Börsen gekommen, was den EuroSTOXX 50 am Nachmittag auf den niedrigsten Stand seit Juli 2005 gedrückt hatte.
Der EuroSTOXX 50 legte schliesslich 1,02 Prozent auf 3.174,76 Zähler zu – im Verlauf markierte der europäische Leitindex ein Tief bei 3.089,50 Punkten. Der STOXX 50 , der auch britische und Schweizer Werte enthält, stieg um 0,18 Prozent auf 2.715,62 Punkte. Der Londoner FTSE 100 gab unterdessen 0,41 Prozent auf 5.150,60 Zähler ab, während der Pariser CAC-40-Index 1,26 Prozent auf 4.112,45 Punkte gewann.
Unternehmenszahlen waren ein Hauptthema an den europäischen Börsen: Die von Alstom feierten an der CAC-40-Spitze die Quartalszahlen des französischen Bahntechnikkonzerns und Anlagenbauers sowie die bestätigte Renditeprognose mit einem Plus von 8,49 Prozent auf 71,71 Euro. ASML Holding rutschten dagegen in Amsterdam um 2,29 Prozent auf 14,48 Euro ab. Der niederländische Chipindustrie-Ausrüster rechnet für das laufende Jahr mit einem weit schlimmeren Umsatzeinbruch als bislang befürchtet. Analyst Thomas Becker von der Commerzbank zufolge hat das Ergebnis für das zweite Quartal zwar am oberen Ende der Erwartungen gelegen, dennoch werde die zweite Jahreshälfte augenscheinlich keine Erleichterung bringen. Der Experte stufte entsprechend das Papier auf «Reduce» ab. Die Aktie verlor 2,29 Prozent auf 14,48 Euro.
Ölwerte rutschten unterdessen angesichts des erneuten Abwärtsschubs beim Ölpreis ans Ende der europäischen Aktienindizes. Die rote Laterne im EuroSTOXX 50 hielten TOTAL mit minus 2,86 Prozent auf 47,25 Euro hoch. Die Aktien von Eni sackten um 2,76 Prozent auf 21,46 Euro ab, Repsol-YPF verbilligten sich um 2,23 Prozent auf 21,53 Euro. Auch an der Londoner Börse zählten die Anteile an den Ölgesellschaften zu den Tagesverlierern: Aktien von Royal Dutch Shell mussten 3,22 Prozent auf 1.826 Pence abgeben, BP verbilligten sich um 2,81 Prozent auf 525,6 Pence.
Wolseley-Aktien sackten am «Footsie»-Ende um 6,20 Prozent auf 272,00 Pence ab. Der britische Bau- und Installationszulieferer steigerte seinen Umsatz in den ersten elf Monaten des laufenden Geschäftsjahres um ein Prozent gesteigert. Die Marktbedingungen dürften sich verschlechtern, hiess es aber vom Unternehmen. Eine Dividende soll es nicht geben. (awp/mc/pg/35)