Der französische CAC-40-Index gewann 0,47 Prozent auf 3.130,72 Punkte. Einzig der Londoner FTSE 100 konnte dank sehr fester Rohstofftitel um 2,44 Prozent auf 4.319,35 Zähler zulegen.
«Der Weihnachtshandel war teilweise etwas enttäuschend und daher dürften die Volatilität vorerst weiter hoch und die Märkte unter Druck bleiben», sagte Henk Potts, Stratege bei Barclays Stockbrokers. «Zudem herrscht am Markt die Erwartung vor, dass die Profitabilität der Unternehmen im kommenden Jahr unter Druck gerät. Wir erwarten, dass sie um 20 Prozent fallen wird.»
Rohstoffwerte gehörten zu den deutlichsten Gewinnern. Vor allem steigende Ölpreise stützten den Sektor. Die Auseinandersetzungen zwischen der Hamas und Israel hätten Marktteilnehmern erneut vor Augen geführt, wie stark die Ölförderung im Nahen Osten geopolitischen Spannungen ausgesetzt ist. Der Ölpreis kletterte über die Marke von 40,00 Dollar je Barrel. BP verteuerten sich um 3,68 Prozent auf 514,24 Britische Pence, Royal Dutch Shell kletterten um 3,15 Prozent auf 1.771 Pence und Aktien des britischen Gasproduzenten BG Group gewannen 3,83 Prozent auf 934,50 Pence hinzu.
Die im Londoner FTSE schwer gewichteten Minenwerte waren ebenfalls gefragt, Vedanta zum Beispiel verteuerten sich um 6,89 Prozent auf 652 Pence, da auch Metallpreise deutlich anzogen. «Geopolitische Einflüsse waren in den vergangenen Monaten von der Bildfläche verschwunden, dürften aber nach den jüngsten Angriffen Israels auf Gaza an Bedeutung gewinnen und den Preis treiben», erklärte Olivier Jakob von der Beratungsgesellschaft Petromatrix in einer Studie.
Titel der britischen Royal Bank of Scotland (RBS) sorgten für Bewegung im Bankensektor. Die Papiere verteuerten sich um 14,05 Prozent auf 48,75 Pence. Die Bank hatte am Sonntag erklärt, sie plane weiterhin, sich von ihrem Versicherungsgeschäft zu trennen. Dabei hatte es zuvor in einem Zeitungsbericht geheissen, die staatlich kontrollierte Bank lege diesen Plan zu den Akten.
Die Aktien von Fortis büssten unterdessen 4,84 Prozent auf 0,90 Euro ein, nachdem die krisengeschüttelte belgische Bank wegen eines Gerichtsurteils 295 Millionen Euro verlor. Da ein Brüsseler Gericht Mitte Dezember die Zerschlagung von Fortis vorläufig auf Eis legte, mussten gekaufte US-Dollar und Britische Pfund mit Verlust wieder veräussert werden, teilte die Bank am Mittwoch mit. Die Nachricht habe die Papiere bereits zu Heiligabend belastet und wirke immer noch nach, sagten Börsianer.
Steil nach oben ging es derweil für die Titel des schwedischen Scania-Konzerns. Sie stiegen um 7,97 Prozent auf 74,50 Schwedische Kronen. Der deutsche Nutzfahrzeughersteller MAN hatte sich den Zugriff auf mehr als 20 Prozent der Scania-Stimmrechte gesichert. MAN habe Kaufoptionen für Aktien des schwedischen Branchenkollegen erworben, hatten die Münchener an Heiligabend mitgeteilt. Händler waren geteilter Meinung. «Dass MAN nun die Initiative ergreift, klingt ganz positiv», sagte ein Börsianer. Ein weiterer sah allerdings das Risiko, dass MAN nun planen könnte, möglicherweise den Scania-Anteil von Volkswagen zu kaufen. «Ein solcher Schritt wäre in einem aktuell unsicheren Umfeld für Lkw-Hersteller eher negativ zu werten», sagte der Börsianer. (awp/mc/ps/30)