EU-Schluss: Freundlich – US-Daten, Wall Street stützen

Auch die Stimmung der Einkaufsmanager im Dienstleistungssektor im August hatte sich überraschend aufgehellt. Die Nervosität der Anleger vor den am Freitag anstehenden US-Arbeitsmarktdaten hätten das Aufwärtspotenzial an den Börsen allerdings begrenzt, sagten Marktexperten. Zudem rechnen Beobachter mit einer weiteren Zinserhöhung der Europäischen Zentralbank (EZB) noch vor Jahresende. Am Donnerstag hatte die EZB den Leitzins ebenso wie die Bank of England unverändert gelassen.

Der europäische Leitindex EuroSTOXX 50 schloss nach einer Berg- und Talfahrt 0,49 Prozent höher bei 4.256,12 Zählern. Im Tagesverlauf hatte er in einer – allerdings vergleichsweise engen – Spanne von 4.202,92 und 4.268,40 Zählern geschwankt. Der auch Schweizer und britische Werte umfassende STOXX 50 legte um 0,54 Prozent auf 3,761,14 Zähler zu. Der Euronext 100 kletterte um 0,47 Prozent auf 994,75 Zähler. In Paris stieg der CAC 40 um 0,45 Prozent auf 5.576,62 Punkte. Der Londoner Leitindex FTSE 100 schloss 0,68 Prozent höher bei 6.313,30 Punkten.

Bankenwerte gehörten wegen der Nervosität an den Finanzmärkten zu den Verlierern. UniCredit gaben um 1,12 Prozent auf 6,01 Euro ab. BNP Paribas verloren 0,71 Prozent auf 75,70 Euro. In London fielen Northern Rock um 3,03 Prozent auf 672,00 Pence und gehörten wie schon am Vortag zu den grössten Verlierern im «Footsie».

Papiere von Morrison (Wm.) Supermarkets reihten sich nach einer negativen Studie mit minus 2,05 Prozent auf 274,75 Pence ebenfalls bei den Verlierern ein. Panmure Gordon hatte die Aktie der Supermarktkette von «Hold» auf «Sell» und das Kursziel von 330 auf 248 Pence gesenkt. Für Titel des Konkurrenten Sainsbury ging es um 0,91 Prozent auf 542,00 Pence nach unten.

Dagegen legten Nokia-Aktien als einer der besten Werte im EuroSTOXX 50 um 2,27 Prozent auf 24,80 Euro zu. Ein Händler verwies auf die Preissenkung des US-Computer- und Unterhaltungselektronikherstellers Apple für sein iPhone. «Das könnte bedeuten, dass es beim iPhone ein Problem gibt, wovon Nokia direkt profitieren wird», erklärte er.

Enel-Anteilscheine gewannen 0,95 Prozent auf 7,42 Euro. Zwar hat der italienische Stromversorger belastet von hohen Abschreibungen in der ersten Jahreshälfte einen deutlichen Ergebnisrückgang um 12,1 Prozent beim Gewinn vor Steuern und Zinsen (EBIT) verbucht. Der Umsatz sank um 1,1 Prozent. Neben den Abschreibungen wurde das Ergebnis von Enel durch den milden Winter geschmälert. Zudem war im Vorjahr ein Sondererlös verbucht worden. Händlern zufolge waren die Zahlen allerdings besser als erwartet. Einem Analysten zufolge bestätigte die Bilanz einen positiven Trend.

Ölwerte profitierten vom weiteren Anstieg der Rohölnotierungen. Händler verwiesen auf die Erwartung unveränderter Förderquoten seitens der Organisation Erdöl exportierender Länder (OPEC). Eni verteuerten sich um 1,89 Prozent auf 25,31 Euro. TOTAL stiegen um 1,75 Prozent auf 55,69 Euro. In London verteuerten sich die Aktien des Ölexplorers Cairn Energy um 1,60 Prozent auf 1.774,00 Pence. Royal Dutch Shell legten um 1,95 Prozent auf 1.991,00 Pence zu.

Im «Footsie» zählten die schwer gewichteten Minenwerte wegen Hoffnungen auf eine Branchenkonsolidierung zu den grössten Gewinnern. Rio Tinto gewannen an der Spitze 5,42 Prozent auf 3.716,00 Pence. Lonmin legten um 4,71 Prozent auf 3.379,00 Pence zu. Morgan Stanley hatte zwar das Kursziel von 5.075 auf 4.550 Pence gesenkt, war aber bei der Empfehlung «Overweight» geblieben. (awp/mc/ar)

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