Der EuroSTOXX 50 ging mit plus 0,38 Prozent auf 3.352,81 Zähler aus dem Handel. Der STOXX 50 legte um 1,06 Prozent auf 2.906,42 Punkte zu. Der Londoner FTSE 100 kletterte um 1,74 Prozent auf 5.625,90 Zähler, während der französische CAC-40-Index um 0,20 Prozent auf 4.434,85 Punkte vorrückte.
Die Aktionäre der France Telecom honorierten den Rückzug des Übernahmeangebots für Nordeuropas Branchenführer TeliaSonera mit einem kräftigen Kursaufschlag: Die Titel stiegen um 7,19 Prozent auf 18,71 Euro und notierten damit an der Spitze des EuroSTOXX 50. Der französische Telekomkonzern brach seinen Übernahmevorstoss bei dem skandinavischen Konkurrenten ab. Grund sei, dass man sich nicht mit TeliaSonera auf einen Preis habe einigen können, teilte France Telecom mit. «France Telecom zeigt, dass sie nicht alles zu jedem Preis kaufen. Das sollte die Investoren beruhigen», sagte ein Analyst von CM-CIC. Die Aktien von TeliaSonera brachen in Stockholm um 10,44 Prozent auf 44,60 Schwedische Kronen ein.
Analysten gehen nun davon aus, dass France Telecom auf seinem Expansionspfad weiter fortschreiten wird und sich ein anderes Übernahmeziel sucht. «Es gibt noch einige interessante Kandidaten», so die Analysten von Dexia. Die Experten sehen die ägyptische Orascom Telecom als möglichen Kandidaten. Die Aktien der niederländischen KPN stiegen um 2,25 Prozent auf 10,90 Euro. Händlern zufolge hoffen Investoren auf ein mögliches Interesse der Franzosen.
Ölwerte profitierten vom anhaltend hohen Ölpreis. TOTAL stiegen um 2,44 Prozent auf 54,20 Euro. Auch BP legten in London kräftig zu und gewannen 3,18 Prozent auf 583,25 Pence. Die Kurse der spanischen Repsol-YPF und der italienischen Eni kletterten ebenso wie die von Royal Dutch Shell nach oben. Der US-Ölpreis entspannte sich zwar am späten Nachmittag etwas, hatte aber zuvor mit knapp über 143 Dollar erneut einen historischen Höchststand erklommen.
Fortis übernahmen mit minus 4,51 Prozetn auf 10,17 Euro die rote Laterne im EuroSTOXX. Der belgisch-niederländische Finanzkonzern wollte mit seiner Kapitalerhöhung in der vergangenen Woche einem massiven Abschwung der amerikanischen Wirtschaft zuvorkommen. «Die Entwicklung in den USA ist deutlich schlimmer, als man denkt», sagte Verwaltungsratschef Maurice Lippens der niederländischen Tageszeitung «De Telegraaf» (Montag). «Die USA laufen auf eine totale Kernschmelze zu.» Dabei prophezeite er Insolvenzen bei den US-Banken. Bei seiner Kapitalerhöhung um 1,5 Milliarden Euro hatte Fortis laut dem «Wall Street Journal Europe» auch auf Geld des russischen Milliardärs Sulejman Kerimow zurückgegriffen.
Aktien von ITV büssten in London 5,89 auf 44,7 Pence ein und waren damit Schlusslicht im «Footsie». Dem britischen Fernsehsender zufolge verzögert sich die Einführung des Video on Demand-Joint Ventures mit BBC Worldwide und Channel Four Television. Vodafone dagegen zählten mit plus 5,26 Prozent auf 147,98 Pence zu den stärksten Werten des britischen Leitindex. Das Telekommunikations-Unternehmen kündigte an, mit MySpace eine gemeinsame interaktive Online-Musikplattform gründen zu wollen. (awp/mc/ps/31)