EU-Schluss: Freundlich – ‹Window Dressing› stützt, US-Daten

Gedämpft wurde das Plus jedoch Börsianern zufolge durch enttäuschende Konjunkturdaten aus den USA. Dort war die Zahl der Neubauverkäufe im vergangenen Monat kräftig gefallen. Zudem hatte sich das von der Uni Michigan erhobene Konsumklima im Dezember schwächer als prognostiziert aufgehellt. Schliesslich waren in den Vereinigten Staaten auch die Ausgaben der privaten Haushalte im November weniger stark gestiegen als erwartet.


Der EuroStoxx 50 legte um 0,40 Prozent auf 2.957,48 Punkte zu. In Paris stieg der CAC-40-Index um 0,32 Prozent auf 3.910,75 Zähler. Beide Indizes hatten zwischenzeitlich neue Jahreshöchststände markiert. Der Londoner FTSE 100 rückte um 0,82 Prozent auf 5.372,38 Punkte vor.


Gestützt wurden die europäischen Märkte von Aktien aus dem Finanz- und Rohstoffsektor. Papiere von Aegon etwa gewannen 2,19 Prozent auf 4,569 Euro. Standard-Chartered-Anteilsscheine verteuerten sich in London um 2,04 Prozent auf 1.578,50 Britische Pence und die Titel von Schroders kletterten um 2,03 Prozent auf 1.055,00 Pence. Finanzwerte hatten 2009 besonders hohe Aufschläge verbucht.


Bei den schwer gewichteten Minenwerte bescherten gestiegene Metallpreise dem «Footsie» Kursgewinne. Aktien des Kupferkonzerns Kazakhmys zum Beispiel waren mit plus 2,09 Prozent auf 1.272,00 Pence stark gefragt. Titel von Eurasian Natural sprangen um 3,80 Prozent auf 901,00 Pence in die Höhe.


Auch Ölwerte standen auf der Einkaufsliste der Investoren, nachdem in der vergangenen Woche die Öllagerbestände in den USA deutlich gesunken waren. Der Preis für das «schwarze Gold» war daraufhin deutlich gestiegen. Titel von Royal Dutch Shell legten um 1,55 Prozent auf 1.897,50 Pence zu und BP-Papiere stiegen um 1,14 Prozent auf 604,30 Pence. Titel von Total verbuchten ein Plus von 0,61 Prozent auf 44,88 Euro.


Europäische Chipwerte rückten indes mit positiven Nachrichten eines US-Konkurrenten in den Fokus. Micron Technology hatte am Vortag nach US-Börsenschluss einen überraschend deutlichen Umsatzanstieg für das abgelaufene Quartal gemeldet. Auch der Gewinn je Aktie lag über den Markterwartungen. Die Micron-Titel stiegen zuletzt an der Wall Street um 5,21 Prozent auf 9,90 US-Dollar. Vor diesem Hintergrund gewannen die Papiere von STMicroelectronics in Paris 1,80 Prozent auf 6,335 Euro. Aktien von ASML Holding aber konnten nach den enttäuschenden US-Konjunkturdaten ihre Anfangsgewinne nicht behaupten und fielen in Amsterdam um 0,99 Prozent auf 24,00 Euro.


Im Pharmasektor sorgte Sanofi-Aventis für Bewegung. Der Konzern erwägt eine Beteiligung von bis zu 19,9 Prozent an der dänischen Biotech-Firma Zealand Pharma, schrieb die Zeitung «Les Echos». «Aus einer engeren Kooperation könnten beide Konzerne ihren Nutzen ziehen», zitierte das Blatt den Geschäftsführer von Zealand Pharma, David Solomon. Ein Sprecher von Sanofi-Aventis lehnte eine Stellungnahme zu dem Artikel ab. Die Titel der Franzosen legten um 0,45 Prozent auf 55,65 Euro zu.


In Zürich rückten Novartis-Aktien um 0,09 Prozent auf 56,90 Schweizer Franken vor. Der Pharmahersteller sicherte sich durch die Übernahme der Corthera Inc. die weltweiten Rechte am Phase-III-Produktkandidaten Relaxin zur Therapie von Herzversagen.


Eher defensive Werte hingegen wurden gemieden. Insofern fielen die Titel des Nahrungsmittelherstellers Nestle um 0,29 Prozent und die von Unilever um 0,70 Prozent. (awp/mc/pg/29)

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