Gedämpft wurde der Anstieg aber durch enttäuschende Immobiliendaten aus den USA. Dort waren im April vor allem die Baubeginne überraschend deutlich gesunken.
Der EuroSTOXX 50 stieg am Ende um 1,52 Prozent auf 2.459,59 Punkte. Bereits am Montag hatte der Leitindex 2,48 Prozent gewonnen. In Paris legte der CAC-40-Index um 0,91 Prozent auf 3.274,96 Zähler zu. Der Londoner FTSE 100 rückte um 0,81 Prozent auf 4.482,25 Punkte vor.
Für gute Laune in den Handelsräumen sorgte Händlern zufolge die Nachricht, dass die US-Banken Goldman Sachs und Morgan Stanley laut Informationen aus Kreisen ihre staatlichen Milliardenhilfen rasch zurückzahlen wollen. In Europa waren insofern etwa die Papiere von Barclays gesucht, die 4,99 Prozent auf 290,50 Pence gewannen. An der Spitze des europäischen Leitindex sprangen ferner die Aktien des Finanzkonzerns Fortis um 7,99 Prozent auf 2,635 Euro an, und die Papiere von UniCredit gewannen 4,56 Prozent auf 1,8820 Euro.
Die Aktien von Vodafone standen indes nach Geschäftszahlen ebenfalls im Fokus. Der weltgrösste Mobilfunkkonzern hatte im abgelaufenen Geschäftsjahr beim Gewinn vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen die Markterwartungen getroffen. Allerdings musste Vodafone 5,9 Milliarden Pfund in Spanien, der Türkei und Ghana abschreiben. Für das kommende Jahr kündigte Vodafone an, sein Sparprogramm beschleunigen zu wollen. So sollen bereits 2010 mehr als 65 Prozent der angepeilten eine Milliarde Pfund an Kosteneinsparungen erreicht sein. «Ernüchternd, aber nicht schockierend», so kommentierte der Analyst Joeri Sels von der DZ Bank die Bilanz von Vodafone. Für das laufende Geschäftsjahr habe sich der Branchenprimus zudem vorsichtig gezeigt und einen leicht rückläufigen Gewinn in Aussicht gestellt. Vodafone-Titel sanken um 3,96 Prozent auf 122,40 Britische Pence.
Der europäischen Branchenindex für den Bereich Telekommunikation rutschte nach der Veröffentlichung der Vodafone-Bilanz um 1,21 Prozent ab. Unter den Konkurrenzunternehmen zählten etwa die Aktien der Telecom Italia ebenfalls zu den Verlierern mit einem Minus von 1,77 Prozent auf 1,00 Euro.
Auch ein Wechsel im Vorstand des niederländischen Telekomkonzern KPN bewegte die Kurse. Das Unternehmen bestätigte, dass Finanzchef Marcel Smits den Konzern verlassen werde. Derzeit würden die Führungsgremien intern über eine geeignete Nachfolge beraten, hiess es weiter. Die Aktien der KPN verloren nach der Meldung 2,12 Prozent auf 9,58 Euro. In ersten Stellungnahmen von Experten hiess es aber, dass die Personalie keinen nennenswerten Einfluss auf das Unternehmen und die angepeilten Gewinnziele haben werde. Demnach werde es bei der KPN keinen Wechsel in der Konzernstrategie geben.
Noch stärker verloren die Aktien von Marks & Spencer . Sie fielen am «Footsie»-Ende um 8,11 Prozent auf 305,88 Pence. Grossbritanniens grösster Textil-Einzelhändler hatte im abgelaufenen Geschäftsjahr einen herben Gewinneinbruch verkraften müssen und will deshalb die Dividende kürzen. Die Gewinnausschüttung an die Aktionäre beträgt laut Konzernangaben 15 Pence je Aktie. Dies sei ein Drittel weniger als die 22,5 Pence des Vorjahres.
Die Aktien von ArcelorMittal aber kletterten nach einem positiven Analystenkommentar um 6,45 Prozent auf 21,47 Euro in die Höhe. Die Societe Generale hatte die Titel des Stahlriesen mit der Einstufung «Buy» und einem Kursziel von 26,00 Euro wieder in die Bewertung aufgenommen. Er teile die Ansicht von ArcelorMittal bezüglich einer bevorstehenden weltweiten Erholung des Stahlgeschäfts, schrieb Analyst Alain William in einer aktuellen Studie. Derzeit seien die Papiere günstig bewertet. (awp/mc/pg/32)