EU-Schluss: Gewinne – Freundliche Stimmung der Wall Street stützt

Die Abschreibungen der schweizerischen Grossbank UBS seien nicht so schlimm, wie es auf dem ersten Blick aussah, so ein Händler. Die Bank habe jetzt komplett reinen Tisch gemacht und damit in der Branche ein Zeichen gesetzt.


Der EuroSTOXX 50 gewann 0,43 Prozent auf 4.465,52 Zähler. Der auch Schweizer und britische Werte umfassende STOXX 50 rückte um 0,49 Prozent auf 3.804,55 Punkte vor. Der Euronext 100 stieg um 0,48 Prozent auf 1.012,74 Zähler. In Paris stieg der CAC-40 um 0,56 Prozent auf 5.750,92 Punkte. Der Londoner FTSE 100 rückte um 0,16 Prozent auf 6.565,40 Zähler vor.


Finanzwerte profitierten europaweit von der Offenheit der UBS. Die Schweizer Bank schreibt weitere zehn Milliarden US-Dollar auf ihr Subprime-Portfolio ab. Um ihre Kapitalbasis zu verbessern holt sich die UBS nun neue Investoren ins Boot. Die UBS habe jetzt reinen Tisch gemacht und damit ein Zeichen gesetzt, sagte ein Händler. Zudem sei die Bank mit den Kapitalmassnahmen wieder besser gerüstet für die Zukunft. Die Papiere der Bank legten um 1,40 Prozent auf 58,00 Schweizer Franken zu.


Allied Irish Banks (AIB) kletterten um 3,13 Prozent auf 16,14 Euro. Credit Agricole gewannen 1,58 Prozent auf 24,48 Euro. Fortis legten um 1,57 Prozent auf 19,36 Euro zu. UniCredit beendeten den Handel 1,35 Prozent höher bei 6,02 Euro. Lloyds TSB Group kletterten um 3,38 Prozent auf 504,50 Britische Pence. Der Zwischenbericht der Bank sei am Markt unterschiedlich aufgefasst worden, sagten Händler. Das Votum einiger Analysten sei jedoch positiv ausgefallen. Die fünftgrösste britische Bank rechnet weiter nur mit geringen Belastungen aus der Krise an den Finanzmärkten.


Lafarge sprangen mit einem Plus von 13,08 Prozent auf 121,75 Euro mit weitem Abstand an die Spitze des EuroSTOXX 50. Der französische Zementhersteller hat mit der Übernahme der ägyptischen Orascom Cement Experten zufolge einen guten Kauf zu einem ordentlichen Preis getätigt. Zudem hatte Lafarge seine Gewinnerwartung angehoben. Die bislang angepeilten Ziele würden übertroffen, hiess es. Für das Jahr 2010 rechnet das Unternehmen mit einem Gewinn pro Aktien von über 15 Euro – gegenüber 2006 wäre dies eine Verdoppelung.


Renault kletterten auf dem zweiten Indexplatz um 4,67 Prozent auf 103,63 Euro. Der französische Autohersteller war am Wochenende mit 25 Prozent beim grössten russischen Branchenkollegen ActoVaz (Lada) eingestiegen. Fiat, die ebenfalls an einer Beteiligung interessiert waren, legten nach einem leichteren Start um 5,97 Prozent auf 18,78 Euro zu. Händler verwiesen auf Äusserungen von Unternehmenschef Sergio Marchionne, denen zufolge eine Abspaltung der Pkw-Sparte nicht ausgeschlossen werde.


In London sprangen Yell Group mit einem Aufschlag von 5,93 Prozent auf 419,75 Pence an die Spitze des FTSE. Der Medienkonzern hatte am Freitag eine Analystenkonferenz veranstaltet, die von Merrill Lynch als «beruhigend» bezeichnet wurde. Die Experten bekräftigten ihre Kaufempfehlung für die Papiere. Händlern zufolge hatte es am Markt Befürchtungen über eine Abstufung gegeben.


In Madrid gerieten Versorger unter Druck, nachdem die Regierung für den Sektor als ungünstig angesehene Gesetzespläne veröffentlicht hatte. So verloren Union Fenosa auf dem zweitletzten Platz im IBEX-35-Index 2,87 Prozent auf 46,39 Euro. Enagas gaben 2,56 Prozent auf 20,91 Euro ab. Iberdrola verloren 2,27 Prozent auf 10,74 Euro.


In Brüssel sprangen Agfa-Gevaert Group mit einem Plus von 3,13 Prozent auf 8,90 Euro auf den ersten Platz im BEL20 Index. In der Spitze waren die Papiere des Fototechnologie-Experten bis auf 9,67 Euro geklettert. Zunächst hätten von Äusserungen des Unternehmenschefs angetriebene Übernahmespekulationen den Kurs beflügelt, sagten Händler. Diese seien im Handelsverlauf aber wieder abgeflaut. (awp/mc/ps)

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