EU-Schluss: Gewinne – Griechenland-Hoffnungen, Wall Street
An der Börse in Paris ging der Cac 40 mit einem Tagesgewinn von 1,81 Prozent bei 4.050,54 Punkten aus dem Handel. Der London FTSE 100 stieg um 1,02 Prozent auf 5.770,98 Punkte.
Spekulationen über eine Einigung zu Details eines möglichen Rettungspakets in der Eurozone verringerten die Furcht der Anleger vor einer weiteren Zuspitzung der Schuldenkrise in Griechenland deutlich. Die Risikoaufschläge für griechische Staatsanleihen gingen daraufhin erheblich zurück und entfernten sich weiter von dem am Vortag erreichten Rekordstand. Indes senkte die Ratingagentur Fitch ihre Bonitätsnote für griechische Staatsanleihen von bisher «BBB+» auf «BBB-» mit einem weiter «negativen» Ausblick – allerdings erst nach dem Börsenschluss in Athen.
Zu den wieder erholten Werten zählten Finanztitel: Santander gewannen an der EuroStoxx-Spitze 4,07 Prozent auf 10,475 Euro und Banco Bilbao Vizcaya Argentaria (BBVA) rückten um 3,80 Prozent auf 11,21 Euro vor. In London ging es für die Titel von Lloyds Banking Group um 2,45 Prozent auf 64 Pence hoch. Am Donnerstag hatten Banktitel nach Gerüchten über den Abzug von Geldern aus griechischen Instituten durch Ausländer noch zu den grössten Verlierern gezählt.
Im Einzelhandelssektor verzeichneten vor allem die Notierungen von Luxusgüter-Herstellern kräftige Kursgewinne. LVMH sprangen um 4,05 Prozent auf 88,39 Euro hoch. Die HSBC hatte das Kursziel von 88,00 auf 95,00 Euro angehoben, die Einstufung aber auf «Neutral» belassen. LVMH dürfte weiterhin ein robustes Wachstum aufweisen, schrieben die Analysten. Im CAC 40 waren die Papiere von PPR mit Kursgewinnen von 3,84 Prozent auf 104,00 Euro sehr gefragt.
Die jüngst starken US-Einzelhandelsumsätze und die Möglichkeit, dass China seine Währung schon bald neu bewerten könnte, liessen auch die Metall- und Rohölpreise wieder nach oben schnellen. An der Börse in London profitierten davon die Titel des Silberproduzenten Fresnillo und des Bergbauunternehmens Xstrata mit deutlichen Aufschlägen. Im EuroStoxx 50 legten die Aktien des Ölkonzerns Repsol-YPF um 3,47 Prozent auf 18,65 Euro zu.
Generali-Titel waren an der Mailänder Börse mit mageren Kursgewinnen von 0,39 Prozent auf 17,81 Euro einer der schwächsten Werte. Der scheidende Präsident des italienischen Versicherers, Antoine Bernheim, empfahl seinem Unternehmen eine Kapitalerhöhung. «Es ist besser, dies früher als später hinter sich zu bringen. Schliesslich wird die starke Liquidität des Marktes der vergangenen Monate nicht ewig zur Verfügung stehen», sagte Bernheim der französischen Tageszeitung «Le Figaro». (awp/mc/pg/33)