EU-Schluss: Gewinne – Ifo-Index und Griechenland
Die griechische Regierung hatte zuvor einen Antrag auf Hilfe der EU und des Internationalen Währungsfonds (IWF) gestellt. Börsianern zufolge nehme das den Märkten so manche Sorgen.
Für den EuroStoxx 50 ging es um 0,71 Prozent auf 2.918,11 Punkte nach oben. In Paris stieg der Cac 40 um 0,68 Prozent auf 3.951,30 Punkte und der Londoner FTSE 100 gewann 1,03 Prozent auf 5.723,65 Punkte.
Nach oben ging es für zahlreiche Bankaktien nach Griechenlands offiziellem Antrag auf Hilfe. Credit Agricole stiegen um 0,33 Prozent auf 12,260 Euro, BNP Paribas legten um 0,27 Punkte auf 52,960 Euro zu, wohingegen Societe Generale um 0,63 Prozent auf 43,100 Euro absackten. In der Schweiz schlossen UBS 1,24 Prozent fester, Credit Suisse verloren im Gegensatz dazu 0,19 Prozent.
Im Telekomsektor zeigten Anleger nach der Enttäuschung durch Nokia vom Vortag Optimismus angesichts der Zahlen von Ericsson. Deren Aktien drehten nach schwachem Start ins Plus und gewannen 10,28 Prozent auf 88,000 Schwedische Kronen. Der Netzwerkausrüster war im ersten Quartal nicht von der Stelle gekommen – Umsatz und Gewinn waren sogar noch stärker gesunken als von Analysten erwartet worden war. Es dominiert jedoch die auch vom Unternehmen dargestellte Hoffnung, dass die Netzbetreiber irgendwann wieder Geld in ihre Netze stecken müssen, wenn das Datenwachstum anhält. Nokia weiteten indes ihre Verluste um 2,27 Prozent auf 9,460 Euro aus.
Für regelrechte Begeisterung sorgten die Zahlen des LKW-Herstellers Volvo, dessen Aktien um 10,09 Prozent auf 90,000 Schwedische Kronen ansprangen. Die Schweden fahren wieder Gewinne ein und sehen eine stetig steigende Nachfrage. Ein Börsianer sprach von «hervorragenden Zahlen». Der operative Gewinn hatte die Erwartungen laut Marktteilnehmern sehr deutlich übertroffen.
Auch andere Bilanzen sorgten für Kursgewinne: Aktien von Saint-Gobain kletterten um 6,66 Prozent auf 39,335 Euro an die EuroStoxx-Spitze. Der französische Baustoffkonzern hatte im ersten Quartal etwas mehr umgesetzt als von Experten erwartet. Die Exane-Analysten hoben ihr Kursziel auf 51 Euro. L’Oreal zogen um 2,30 Prozent auf 81,720 Euro an. Der Kosmetikkonzern hatte im ersten Quartal wieder auf Wachstum umgeschaltet und blickt nun zuversichtlich auf das Gesamtjahr. Papiere von Akzo Nobel waren nach Zahlen mit plus 5,04 Prozent auf 45,965 Euro sehr gefragt. Der niederländische Chemiekonzern hatte im ersten Quartal 2010 mit seinem Ergebnis die Erwartungen von Branchenexperten übertroffen. Auch Cheuvreux-Analyst Martin Rödiger konstatierte in einer ersten Einschätzung ein «gutes erstes Quartal».
Minenwerte erholten sich etwas, nachdem sie in den letzten beiden Handelsrunden Verluste erlitten hatten. Anglo American legten um 2,14 Prozent auf 2.812,81 Pence zu, Aktien von Rio Tinto gewannen 2,62 Prozent auf 3.177,58 Britische Pence. Gegen den Markttrend ging es für STMicroelectronics rutschten um 5,12 Prozent auf 7,287 Euro ab. Der Chiphersteller hatte die durchschnittlichen Erwartungen von Experten leicht verfehlt. (awp/mc/ps/30)