EU-Schluss: Gewinne – US-Berichtssaison im Blick, Boeing überrascht
In Paris stieg der CAC-40-Index um 0,34 Prozent auf 2.559,52 Punkte. Auch der Londoner Leitindex FTSE 100 verbesserte sich um 0,44 Prozent auf 5.728,93 Punkte.
Nachdem am Vortag die chinesische Notenbank mit einer Zinserhöhung für fallende Kurse sorgte, konzentrierten sich Anleger mit starken Zahlen des US-Flugzeugbauers Boeing nun wieder auf die Berichtssaison, hiess es am Markt. Die Kursreaktion vom Vortag sei wohl doch ein wenig übertrieben gewesen, sagte ein Händler.
Zudem habe auch das jüngste Sitzungsprotokoll der Bank of England gestützt, in dem nach der US-Notenbank Fed auch die britischen Notenbanker Hoffnung auf eine weitere geldpolitische Lockerung machten. Liquidität sei schliesslich ein extrem positiver Faktor, der für Aktien spreche, fügte ein Börsianer hinzu.
Stütztend wirkten sich im EuroStoxx 50 französische und italienische Finanzwerte aus. Credit Agricole und Societe Generale mischten sich mit Aufschlägen von 1,81 und 1,92 Prozent unter die besseren Werte im europäischen Leitindex. Intesa SanPaolo und Unicredit legten 1,73 und 1,25 Prozent zu. Gemischt ausgefallene Quartalsberichte aus dem US-Bankensektor blieben indes ohne grössere Auswirkungen.
In Paris stand die Automobilbranche im Fokus. Peugeot hatte im dritten Quartal eine Steigerung bei den Erlösen sowie beim Absatz verzeichnet und seine Prognose erhöht, worauf die Papiere 0,86 Prozent höher bei 27,66 Euro schlossen. Papiere des Konkurrenten Renault kletterten gar um 2,15 Prozent auf 41,02 Euro.
Rohstoffwerte profitierten indes in London von steigenden Metallpreisen und optimistischen Aussagen des Bergbaukonzerns BHP Billiton, dessen Aktien 2,50 Prozent auf 2.182 Pence zulegten. BHP hat nach eigenen Angaben seine Produktion im dritten Quartal gesteigert und in vielen Minen an der Kapazitätsgrenze gearbeitet. Konkurrent Rio Tinto will indes Milliarden in das Eisenerzgeschäft investieren, um der weltgrösste Produzent zu werden. Die Titel stiegen gar um 2,74 Prozent. Grösster Branchengewinner waren indes aber Xstrata und Anglo American, die jeweils um mehr als drei Prozent anzogen.
Um deutliche 9,10 Prozent auf 537,88 dänische Kronen nach oben ging es für die Papiere des Pharmakonzerns Novo Nordisk. Marktbeobachter verwiesen auf Nachrichten von der US-Gesundheitsbehörde FDA. Diese hatte den US-Konkurrenten Eli Lilly aufgefordert, zur Zulassung des Diabetes-Medikaments Bydureon weitere Informationen zu liefern. Novo Nordisk gilt in der Produktion von Diabetes-Pharmazie als Weltmarktführer. (awp/mc/ps/28)