Dabei spekulieren die Märkte bereits auf eine weitere Lockerung der bereits sehr expansiven US-Geldpolitik.
Der Eurozonen-Leitindex, der EuroStoxx 50, schloss mit plus 0,86 Prozent auf 2.861,01 Punkte. In Paris rückte der Cac-40-Index um 0,64 Prozent auf 3.865,72 Punkte vor. In London gewann der FTSE 100 1,10 Prozent 5.757,43 Zähler.
Positiv aufgenommene Quartalszahlen der britischen Ölkonzerne BP und BG Group beflügelten die gesamte Öl- und Gasbranche. BP gewannen 1,80 Prozent auf 429,99 Pence. Der von der Ölkatastrophe im Golf von Mexiko schwer gebeutelte britische Ölkonzern erwirtschaftete im dritten Quartal wieder einen Gewinn. Zwar seien die Kosten für die Ölpest stärker als erwartet gestiegen, auf bereinigter Basis habe BP aber sehr starke Zahlen vorgelegt, kommentierte Kepler-Analyst Bertrand Hodee.
BG Group rückten um 3,43 Prozent auf 1.244,63 Pence vor. Der Energiekonzern steigerte im dritten Quartal seinen Gewinn und erhöhte zudem die Prognose für die Ressourcen in Brasilien. Spitzenwert im «Footsie» waren Tullow Oil mit plus 4,10 Prozent auf 1.217,51 Pence. Die Aktien der französischen Total profitierten mit einem Plus von 1,53 Prozent auf 39,85 Euro von den Zahlen der Branchenkollegen.
Gefragt waren zudem Papiere aus der Konsumgüterbranche: Reckitt Benckiser verzeichneten ein Kursplus von 0,91 Prozent auf 3.558,00 Pence. Der Konzern steigerte im abgelaufenen Quartal Umsatz und Gewinn. Unternehmenschef Bart Becht verwies dabei auf das starke Geschäft in Wachstumsmärkten sowie auf den Erfolg innovativer Produkte. Lob kam auch von Analystenseite: Die Zahlen seien vor allem deshalb beeindruckend, weil viele Marktbeobachter das dritte Quartal für das schwierigste hielten, urteilte Graham Jones vom Brokerhaus Panmure Gordon.
Aktien der spanischen Bank BBVA gingen nach einer angekündigten Kapitalerhöhung auf Berg- und Talfahrt. Das Geld wird für den Einstieg in den türkischen Bankenmarkt benötigt, wo die Spanier für 4,2 Milliarden Euro einen 24,9-prozentigen Anteil an der Bank Garanti erwarben. BBVA-Papiere, die zeitweise bis auf 8,755 Euro gefallen waren, gingen schliesslich mit einem Plus von 1,13 Prozent auf 9,2130 Euro aus dem Tag. Die Aktien der staatlich gestützten britischen Grossbank Lloyds gaben um 3,18 Prozent auf 68,08 Pence nach. Sorgen über faule Kredite und einen härteren Wettbewerb hätten den optimistischen Jahresausblick überschattet, sagten Händler.
Die Titel des Tabakkonzerns Imperial Tobacco gewann hingegen nach Zahlen 1,90 Prozent auf 2.045,78 Pence. Imperial Tobacco hat trotz weiter rückläufiger Zigarettenverkäufe Umsatz und Gewinn im Geschäftsjahr 2009/2010 gesteigert. (awp/mc/ps/26)